China ist bereit Türkei zum Asienbündnis aufzunehmen

DAILYSABAH MIT REUTERS
ISTANBUL
Veröffentlicht 21.11.2016 00:00
Aktualisiert 21.11.2016 14:35
Versammlung der SOZ (AP Foto)

China hat wohlwollend auf Äußerungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan über eine mögliche Mitgliedschaft in der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) reagiert. Die Regierung in Peking sei bereit, ein Aufnahmegesuch des Nato-Mitglieds in den von China und Russland geführten Sicherheitsblock zu prüfen, sagte Außenamtssprecher Geng Shuang am Montag. Die Türkei habe bereits den Status eines Gesprächspartners und arbeite seit langer Zeit mit dem Block zusammen. Dem Wunsch der Türkei nach einer stärkeren Kooperation messe China große Bedeutung zu.

Erdoğan hatte am Sonntag erklärt, sein Land brauche einen EU-Beitritt "nicht um jeden Preis". Stattdessen könne sich die Türkei der SOZ anschließen. Die Beitrittsgespräche zwischen der Europäischen Union und der Türkei stecken schon seit 53 Jahren in einer Sackgasse. Die Kritik der EU an den Vorgehen der türkischen Behörden nach dem Putschversuch und die Unterstützung und Ignoranz gegenüber den aktiven Terrororganisationen in der EU hat den Streit zwischen beiden Seiten zusätzlich verschärft. In der EU mehrten sich zuletzt Forderungen, die Beitrittsgespräche auszusetzen.

Präsident Erdoğan forderte auch eine klare Entscheidung bezüglich der Beitrittsgespräche. „Die Europäische Union möchte anscheinend, dass wir aus den Beitrittsgesprächen austreten. Wenn es das ist, was sie wollen, dann sollen sie es ruhig sagen. Wir können nicht für immer geduldig warten. Die britische Regierung hat ihr Volk gefragt was sie wollten. Wir können dies auch tun. Wir werden tun, was unser Volk verlangt."

Der SOZ gehören neben Russland und China auch die zentralasiatischen Staaten Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan an. Die Organisation wurde 2001 mit dem Ziel eines besseren Schutzes vor Terroristen und Drogenschmugglern aus Afghanistan gegründet. Die Türkei hat wie Weißrussland den Status eines Gesprächspartners, der an Treffen auf Ministerebene ohne Stimmrecht teilnehmen darf.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen