Bundespräsidentenwahl 2017: Promis füllen die Bundesversammlung

AFP
BERLIN
Veröffentlicht 11.02.2017 00:00
Aktualisiert 11.02.2017 08:34
DPA

Es wird bunt in der Bundesversammlung: Neben hunderten Politikern sind auch viele Prominente unter den 1260 Menschen, die am Sonntag den Nachfolger von Bundespräsident Joachim Gauck wählen. Die Parteien aus den Bundesländern entsenden viele bekannte Gesichter.

Fernsehen:

Zwei der größten deutschen weiblichen Fernsehstars werden von den beiden Volksparteien nach Berlin geschickt: Schauspielerin Veronica Ferres wählt für die CDU, ihre Kollegin Iris Berben für die SPD. Berben machte nie einen Hehl aus ihrer Unterstützung für die SPD und unterstützte diese auch schon in Wahlkämpfen. Sie wird von der SPD in Hessen entsandt.

Die Schauspielerin Natalie Wörner kommt auf dem Ticket der Sozialdemokraten in Baden-Württemberg. Durch ihre vergangenes Jahr bekannt gewordene Liaison mit Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) ist der Fernsehstar auch schon länger im politischen Berlin Gesprächsthema.

Wörner spielte wiederholt im "Tatort" mit. Eine feste Rolle hat dort Christine Urspruch, die kleinwüchsige Schauspielerin ist Rechtsmedizinerin im beliebten Münster-"Tatort". Aus dem Fernsehen bekannte Frauen sind deutlich stärker vertreten als Männer. So ist die preisgekrönte Komikerin Carolin Kebekus ("Pussy Terror TV", "heute show") für die Grünen in NRW dabei. Die dortige SPD entsendet zudem die Darstellerin Mariele Millowitsch sowie die Schauspielerin und Schriftstellerin Renan Demirkan

Bei den männlichen Fernsehdarstellern hat Moderator, Komiker und Buchautor Hape Kerkeling den größten Promi-Status. Kerkeling wird von der CDU in NRW entsandt. In einer Doppelfunktion ist Alexander Hold in der Bundesversammlung. Der durch mehr als 2000 Folgen als Fernsehrichter bekannt gewordene Jurist wählt in der Bundesversammlung, ist aber auch Kandidat der Freien Wähler. Der prominenteste Vertreter der Piraten ist der Kabarettist Volker Pispers, der ebenfalls aus NRW entsandt wird.

Musik:

Die Schlager- und Musikbranche scheint das Steckenpferd der SPD zu sein. Die Sängerin Katja Ebstein, die 1972 schon Willy Brandt im Bundestagswahlkampf unterstützte und Schlagerstar Roland Kaiser, der 2013 für SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück auftrat, sind ebenso auf SPD-Einladung dabei wie Peter Maffay und "Silbermond"-Sängerin Stefanie Kloß.

Medien:

Helmut Markwort, langjähriger Chef und Erfinder des "Focus", nimmt für die FDP in Baden-Württemberg teil. Die von der CDU in Berlin entsandte Verlegerin Friede Springer ("Bild", "Welt") pflegt eine diskrete, aber enge Freundschaft mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Sport:

Weltmeister-Trainer Jogi Löw darf für die Grünen in Baden-Württemberg teilnehmen und ist der prominenteste Vertreter aus den Reihen des Sports. Ebenfalls aus dem Fußballgeschäft kommt der Präsident von Borussia Dortmund, Reinhard Rauball, der für die NRW-SPD wählt. Die SPD aus Niedersachsen schickt Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus. Für die FDP in Nordrhein-Westfalen kommt Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann.

Kunst:

Der Maler Günther Uecker wird von der NRW-CDU entsandt.

Gewerkschaften:

Die hessische SPD entsendet IG-Metall-Chef Jörg Hofmann.

Weitere Persönlichkeiten:

Die Tochter des ersten bekannten Opfers der NSU-Mordserie, Semiya Simsek Demirtas, kommt über die Thüringer Linke in die Bundesversammlung. Auch bei der Wahl Gaucks saß mit Gamze Kubazik eine Hinterbliebene eines NSU-Opfers in der Bundesversammlung. Schillernd wird es bei den niedersächsischen Grünen, die die Dragqueen Olivia Jones entsenden.

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