Griechischer Zypern-Chef verlässt Wiedervereinigungs-Gespräche

DAILY SABAH MIT AGENTUREN
ISTANBUL
Veröffentlicht 16.02.2017 00:00
Aktualisiert 16.02.2017 15:53
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Die jüngsten Gespräche zwischen der türkischen Republik Nordzypern und der griechisch-zypriotischen Regierung brachen am Donnerstag abrupt ab. Anlass waren die Gedenkfeiern an Schulen eines umstrittenen Referendums aus dem Jahr 1950 namens „Enosis", erklärte der türkisch-zyprische Präsident Mustafa Akıncı.

Akıncı sagte, dass als die Frage zur Beendung der Gedenkfeiern aufkam, der griechische-zyprische Präsident Nicos Anastasiades sich nicht dazu äußern wollte und die Tür hinter sich zukrachte. Im Referendum von 1950 ging es um die Annexion von Zypern seitens Griechenlands.

Akıncı kommentierte, dass Anastasiades die Gespräche verließ, als der UN-Gesandte Espen Barth Eide seine Rede zu diesem Thema machte.

„An diesem Punkt gab es nichts mehr zu tun, da dieses Treffen in einer Atmosphäre des Respekts durchgeführt werden muss, daher haben wir auch das Treffen verlassen und sind hierhergekommen", fügte er hinzu.

Er erklärte unter anderem, dass sie nicht Anastasiades respektloses Handeln tolerieren werden.

Zypern ist seit einem von der damaligen Militärjunta in Griechenland unterstützten Putsch und einer anschließenden türkischen Militärintervention im Jahr 1974 geteilt. Mehrere Versuche einer Aussöhnung gingen ins Leere, 2004 scheiterte ein von der UNO vorgelegter Plan für eine Wiedervereinigung. Im Mai 2015 wurden die Verhandlungen unter UN-Vermittlung wieder aufgenommen.

Sollte eine politische Einigung gefunden werden, müssten die Einwohner in beiden Teilen Zyperns der Vereinbarung noch in einem Referendum zustimmen. 2004 hatten sich die türkischen Nordzyprer in einer Volksabstimmung für eine Wiedervereinigung ausgesprochen, die Griechen im Süden lehnten den Plan ab.

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