Diyanet-Chef Görmez reagiert auf deutsche DITIB-Spionagebehauptungen

ANADOLU AGENTUR
ISTANBUL
Veröffentlicht 17.02.2017 00:00
Aktualisiert 17.02.2017 17:04
AA

Mehmet Görmez, der Leiter des Präsidiums für Religionsangelegenheiten (Diyanet - DIB), reagierte auf die „grundlosen Anschuldigungen" gegen türkische Imame in Europa, die der Spionage beschuldigt wurden.

Görmez erklärte, dass solche „unbegründeten Aussagen, Geschichten und Vorwürfe […] zu irreparablen Traumata für die unschuldigen und religiösen Menschen führen werden".

Am Mittwoch durchsuchte die deutsche Polizei vier Wohnungen von vier türkischen Imamen, im Rahmen der Behauptung, dass diese Informationen von Mitgliedern der FETÖ an die Türkei weitergegeben haben. Der Gülenistische Terrorkult (FETÖ) inszenierte den Putschversuch im vergangenen Juli in der Türkei.

In Österreich warf der Abgeordnete Peter Pilz der Türkei vor, in den türkischen Gemeinschaften ein Informanten-Netzwerk betrieben zu haben.

In seiner Erklärung sagte Görmez, dass die Diyanet Informationen mit den deutschen Behörden geteilt habe und sechs der Klerikern, die „ihre Autorität überschritten haben" in die Türkei zurück gebracht wurden „als Geste des guten Willens, obwohl nie eine Aktivität der Spionage geführt wurde."

Er fügte hinzu: „Die Diyanet hat stets die Rechtsnormen im jeweiligen Land eingehalten."

In Deutschland sollen Behauptungen zufolge Imame der DITIB türkische Staatsangehörige ausspioniert haben.

Görmez sagte, dass die DITIB die Ausbreitung des religiösen Extremismus in Europa verhindert habe, indem sie sich von „radikalen Strukturen, terroristischen Gruppen und Kreisen, die die Religion ausnutzen, fern hielten". Dabei kritisierte er die „unvernünftige und sinnlose" deutsche Ermittlung.

Er betonte die politische Unparteilichkeit der Diyanet und erklärte, dass es „inakzeptabel" sei, dass religiöse Mitarbeiter oder Organisationen mit „unbegründeten Anschuldigungen" anzugreifen.

„Diese Versuche haben nicht nur den mehr als drei Millionen Türken in Deutschland, sondern auch den mehr als fünf Millionen Muslimen im Land, eine moralische Wunde zugefügt", sagte Görmez.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen