Ministerpräsident Yıldırım trifft Zehntausende in Oberhausen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 19.02.2017 00:00
Aktualisiert 19.02.2017 12:23
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Ministerpräsident Binali Yıldırım nahm am Samstagmittag an einer privaten Veranstaltung in der Oberhausener Arena teil. Dort wurde er von mehreren tausend Landsleuten empfangen.

Bei dem Treffen der Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) sprach Yıldırım zu Zehntausenden über das bevorstehende Referendum zur Verfassungsänderung, über den Kampf gegen den Terror und über regionale Themen.

„Sie sagen, dass ein Ein-Mann-System kommt", sagte er über Kritiker der Reform. „Gibt es in Deutschland etwa zwei Kanzler? In einem Präsidialsystem gibt es natürlich nur einen Präsidenten. Auf einem Schiff kann es nicht zwei Kapitäne geben."

Der Ministerpräsident forderte in seiner einstündigen Rede die in Deutschland lebenden Türken zu „sehr hohem Selbstbewusstsein" auf. „Ich möchte, dass ihr euren Pass der Republik Türkei und eure Identität mit Stolz tragt", sagte er. Zugleich rief er sie dazu auf, Deutsch zu lernen und von ihrem politischen Mitspracherecht Gebrauch zu machen.

Am 16. April wird das türkische Volk über eine Verfassungsreform abstimmen. An dem Referendum können sich auch im Ausland lebende wahlberechtigte Türken beteiligen, darunter rund 1,41 Millionen Türken in Deutschland. Diese werden laut Yıldırım bereits zwischen dem 27. März und dem 9. April in türkischen Konsulaten ihre Stimme abgeben können.

Yıldırım sprach auch zum aktuellen militärischen Einsatz ‚Schild des Euphrat' in Nordsyrien und erklärte, dass die Türkei nicht direkt an einer Operation in Raqqa, um sie von der Daesh-Terrororganisation zu befreien, beteiligt sein wird. Die Türkei werde taktische Unterstützung leisten, so Yıldırım.

„Die Terrororganisationen, die Blut in der Türkei vergießen, haben alle in dieser Geographie existieren dürfen. Schaut jetzt auf [die Mitglieder] den Gülenisten-Terrorkult (FETÖ), die Blut [in der Türkei] während des 15. Juli [gescheiterter Putschversuch] vergossen haben. Es gibt Menschen, die diese weiterhin schützen."

Yıldırım versprach, die flüchtigen FETÖ-Mitglieder in der Türkei und im Ausland zu finden und vor Gericht zu stellen.

„Wir werden auch den Drahtzieher dieses Putschversuches, den Terroristen [Fetullah Gülen] der in [dem US-Bundesstaat] Pennsylvania lebt in die Türkei bringen und ihn zur Rechenschaft ziehen", sagte er.

Der Ministerpräsident unterstrich ebenso, dass die Türkei alle notwendigen Schritte im Kampf gegen die Daesh während der laufenden Operation ‚Schild des Euphrat' unternahm.

„Manche mögen sich gestört fühlen, da die Türkei vom Terrorismus befreit wird. Wir werden die Terroristen und diejenigen, die sie unterstützen, weiterhin stören", fügte Yıldırım hinzu.

Am 24. August startete das türkische Militär einen grenzüberschreitenden Einsatz namens ‚Schild des Euphrat' zusammen mit der US-Koalition und der Freien Syrischen Armee (FSA) in der nordsyrischen Stadt Dscharabulus, um die Region von der Terrororganisation-Daesh zu befreien.

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