Çavuşoğlu und Gabriel beim Krisengespräch in Berlin

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 08.03.2017 00:00
Aktualisiert 08.03.2017 12:16
AA

Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu und sein deutscher Amtskollege Sigmar Gabriel trafen sich am Mittwochmorgen zu einem Krisengespräch in einem Berliner Hotel und diskutierten über die gespannten Beziehungen der beiden Länder.

Gabriel teilte in einer Pressekonferenz nach dem Treffen mit, dass das Gespräch gut, ehrlich und freundlich, aber auch „hart" gewesen ist. Er habe mit Çavuşoğlu über alle zwischen Berlin und Ankara strittigen Themen gesprochen, also das türkische Verfassungsreferendum, den Fall des inhaftierten deutschen Journalisten Deniz Yücel und die Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in Deutschland.

Konkrete Ergebnisse des Treffens nannte Gabriel nicht.

„Wir waren uns einig, dass keine der beiden Seiten ein Interesse daran hat, die Beziehungen nachhaltig zu beschädigen", so Gabriel. Es gehe nun darum, „Schritt für Schritt" zu einem normalen und auch wieder freundschaftlichen Verhältnis zurückzukehren.

Die deutsch-türkischen Beziehungen wurden vergangene Woche ziemlich angespannt, nachdem ein vorgeplanter und angekündigter Auftritt des türkischen Justizministers Bekir Bozdağ im baden-württembergischen Gaggenau ein paar Stunden vor Veranstaltungsbeginn aufgrund angeblichen Sicherheitsgründen gestrichen wurde. Allerdings gab es zuvor parteiübergreifend Forderungen zahlreicher deutscher Politiker, den Auftritt Bozdağs sowie ähnliche Aktionen anderer türkischer Regierungsmitglieder zu verhindern.

Ebenso wurde am gleichen Tag auch ein Auftritt des türkischen Wirtschaftsministers Nihat Zeybekci in Köln gestrichen.

Als Reaktion auf das Auftrittsverbot sagte Bozdağ seine gesamte Deutschlandreise ab, bei der auch ein Treffen mit Bundesjustizminister Heiko Maas geplant war. Ebenso wurde auch der deutsche Botschafter in Ankara, Martin Erdmann ins türkische Außenministerium einbestellt.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen