Erdoğan und Putin treffen in Moskau, besprechen Energiethemen und Syrien

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 10.03.2017 00:00
Aktualisiert 11.03.2017 09:00
IHA

Präsident Recep Tayyip Erdoğan traf sich am Freitag im Kreml-Palast in Moskau mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin. Hauptthemen des Treffens der Staatspräsidenten waren Syrien und die Energieabkommen zwischen der Türkei uns Russland.

„Wir arbeiten aktiv daran, die akutesten Krisen zu lösen, vor allem in Syrien", sagte Putin, als er Erdoğan zu Beginn des Gesprächs begrüßte. „Ich bin sehr erfreut darüber zu sagen, wobei es nur wenige erwarteten, dass unsere militärischen und geheimdienstlichen Arbeiten zu so einem effizienten und engen Kontakt führten."

Der russische Präsident sagte, er sei sehr froh, dass sich die zwischenstaatlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern rasch wiederherstellen.

„Vieles ist passiert und in letzter Zeit haben wir aktiv daran gearbeitet, die Beziehungen zwischen Russland und der Türkei auf das Niveau unseres eigentlichen Wertes [der Länder] zu bringen", fügte er hinzu.

Seinerseits sagte Erdoğan: „Ich glaube, die Schritte, die wir in vielen Bereichen wie in der Wirtschaft, dem Handel, dem Militär und der Rüstungsindustrie vorhaben, werden die Hauptthemen der heutigen hochrangigen Kooperationsratssitzung sein."

Er fügte hinzu, dass die Energiekooperation zwischen der Türkei und Russland sich „zunehmend" entwickelte, vor allem das TurkStream-Gaspipeline-Projekt und das Akkuyu-Kernkraftwerk in der südlichen Türkei.

Erdoğan und Putin führten im Nachhinein ein geschlossenes Treffen, das fast eineinhalb Stunden dauerte.

Es wird erwartet, dass die beiden Führungskräfte über das TurkStream-Gaspipeline-Projekt und Akkuyu Kernkraftwerk sowie über die bilateralen Beziehungen zwischen Ankara und Moskau diskutieren.

Die Türkei und Russland unterzeichneten ein zwischenstaatliches Abkommen über des Baus der TurkStream Gaspipeline, um auf dem Welt Energie Kongress im Oktober, russisches Gas unter türkischen Gewässern durch das Schwarze Meer nach Europa zu pumpen.

Die Vereinbarung wurde vom türkischen Energieminister Berat Albayrak und seinem russischen Amtskollegen Alexander Novak in Anwesenheit des russischen Präsidenten Wladimir Putin und Präsident Recep Tayyip Erdoğan nach ihren Gesprächen in Istanbul unterzeichnet.

Der russische Präsident Wladimir Putin ratifizierte im Dezember das Abkommen mit der Türkei über das Gaspipeline-Projekt TurkStream.

Das türkische Parlament ratifizierte den Deal am 2. Dezember 2016, worauf Präsident Recep Tayyip Erdoğan die Vereinbarung am 5. Dezember 2016 genehmigte.

Das Projekt wurde von Putin während eines Besuchs im Dezember 2014 in der Türkei angekündigt und wird auf rund 11,4 Milliarden Euro geschätzt. Es wird Gas aus Russland unter dem Schwarzen Meer ins Türkische Thrakien bringen.

Nach der Jet-Abschusskrise im November 2015, wurden die türkisch-russischen Beziehungen schwer belastet, doch verbesserte sich die Situation nachdem beide Länder positive bilaterale Schritte machten und die Staatspräsidenten sich im August 2016 trafen.

Die Beziehungen wurden im Dezember erneut auf Probe gestellt, als der russische Botschafter in Ankara, Andrej Karlow, in der Hauptstadt getötet wurde. Jedoch erklärte Putin, dass das Attentat eine „Provokation" ist, um die Beziehungen zwischen der Türkei und Russland zu sabotieren.

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