Tillersons Ankara-Besuch konzentriert sich auf Raqqa-Einsatz

RAGIP SOYLU
WASHINGTON
Veröffentlicht 28.03.2017 00:00
Aktualisiert 28.03.2017 14:10
AP

Der US-Außenminister Rex Tillerson wird die kommende Operation zur Befreiung der sogenannten Daesh Hauptstadt Raqqa bei seinem Türkei-Besuch am 30. März mit türkischen Amtsträgern diskutieren, berichtete ein hochrangiger US-Beamter am Montag.

Tillerson wird sich mit den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und anderen hochrangigen Amtsträgern treffen, wobei er auch sein Beileid für die Opfer der jüngsten Terrorangriffe aussprechen wird, sagte der US-Beamte.

Bei den Raqqa-Gesprächen wird voraussichtlich die YPG Hauptthema sein. Die USA sieht im Kampf gegen die Daesh die YPG als einer ihrer wichtigsten Partner an und arbeitet mit ihnen sei 2014 zusammen. Die Türkei hingegen weist darauf hin, dass die YPG als syrischer Ableger der PKK agiert und daher eine Terrororganisation ist. Die USA und die EU erkennt die PKK als terroristische Organisation an.

US-Berichten zufolge, sollen die Kräfte, die zur Befreiung von Raqqa arbeiten sollen, nämlich die SDF, zu 75 Prozent aus arabisch stämmigen Menschen bestehen. Ankara ist von dieser Zahl nicht beeindruckt, da bekannt ist, dass die SDF hauptsächlich von der YPG kontrolliert wird.

Aus diesem Grund gab es zahlreiche Treffen und Telefongespräche zwischen Ankara und Washington seitdem Präsident Donald Trump sein Amt antrat.

Dem Beamten zufolge, wird die Stabilisierung in den vor kurzen befreiten Gebieten wie al-Bab und Manbidsch ein wichtiger Punkt der Tagesordnung von Tillersons Besuch sein. Die Türkei hat wiederholt den USA gesagt, dass die YPG aus Manbidsch raus gedrängt werden sollte, wie sie es vor langer Zeit versprochen hatten. Die amerikanischen Amtsträger erklärten, dass ihr Hauptfokus sei, den Einheimischen zu ermöglichen in ihre Häuser zurückzukehren und grundlegende Dienstleistungen für die Bewohner zur Verfügung zu stellen.

Die Trump-Regierung, genauso wie die vorherige, priorisiert den Kampf gegen die Daesh über den syrischen Bürgerkrieg. Tillerson wird voraussichtlich auf das Aufrechterhalten des Waffenstillstands in Syrien bestehen.

Bezüglich der Auslieferung des kontroversen Imams Fetullah Gülen, der Chef des Gülenisten-Terrorkults (FETÖ), die für den Putschversuch verantwortlich war, soll Tillerson bereit sein die Fragen der Türkei zu beantworten, sollte das Thema aufkommen.

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