US-Botschafter in Ankara ins Außenministerium einberufen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 22.05.2017 00:00
Aktualisiert 22.05.2017 17:03
US-Botschafter in Ankara ins Außenministerium einberufen

Das türkische Außenministerium erklärte am Montag, dass der US-Botschafter in Ankara, John Bass, ins Ministerium einbestellt wurde, um die Auseinandersetzungen vor der türkischen Botschaft in Washington von vergangener Woche zu protestieren. Am 16. Mai besuchte Präsident Recep Tayyip Erdoğan die Botschaft, wo gewalttätige Pro-PKK-Protester für Unruhe sorgten, wobei die US-Polizei tatenlos zusah.

In der Erklärung des Außenministeriums hieß es, dass ein schriftlicher und verbaler Protest an den US-Botschafter John Bass gerichtet wurde, der aufgrund der „aggressiven und unprofessionellen" Handlungen der US-Sicherheitskräfte gegenüber den Sicherheitsteams des Außenministers Mevlüt Çavuşoğlu. Diese Art des Handelns brach die diplomatischen Regeln und Praktiken, hieß es weiter.

„Der Botschafter der Vereinigten Staaten in Ankara wurde heute zum Außenministerium einbestellt. Es wurde offiziell angefordert, dass die US-Behörden eine vollständige Untersuchung dieses diplomatischen Vorfalls durchführen und eine notwendige Erklärung liefern."

Außerdem wurde dem US-Botschafter Bass auf die Tatsache hingewiesen, dass Erdoğans Besuch, der als sehr erfolgreich beschrieben wurde, nicht von der Unfähigkeit der US-Behörden überschattet werden sollte. In jeder Phase des offiziellen Programms sollten diese genügend Sicherheitsvorkehrungen treffen.

Während des Treffens von Erdoğan mit dem US-Präsidenten Donald Trump um ca. 12:30 Ortszeit begannen PKK-Anhänger, sowie Demonstranten, die armenische Flaggen schwanken, Hassparolen gegen die Türkei und Erdoğan zu rufen.

Çavuşoğlus Sicherheitsteam war auch an den Auseinandersetzungen mit den Pro-PKK- und Armenien-Demonstranten vor der türkischen Botschaft beteiligt, wobei das Filmmaterial zu einer Verleumdungskampagne gegen die Türkei in den US-Medien genutzt wurde. Aufgrund dieser Kampagnen riefen mehrere US-Senatoren zur Entlassung des türkischen Botschafters in Washington, Serdar Kılıç, auf.

Kılıç wurde am Mittwoch ins Außenministerium gerufen, um die Auseinandersetzung mit Tom Shannon, dem stellvertretenden Staatssekretär, zu besprechen.

Die US-Botschaft der Türkei wies darauf hin, dass die Demonstranten mit der PKK assoziiert waren.

Der Vorfall der vergangenen Woche ist nicht das erste Mal, dass Sicherheitsverletzungen während eines Besuchs türkischer Amtsträger in den USA stattfanden. Im letzten Jahr brach Gewalt außerhalb des nuklearen Sicherheitsgipfels in Washington aus, auch Auseinandersetzungen wurden bei Gipfeln der Vereinten Nationen gesichtet.

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