CDU-Außenpolitiker: Deutschland sollte Guthaben der Erdoğan-Familie einfrieren

REUTERS
BERLIN, Deutschland
Veröffentlicht 22.08.2017 00:00
Aktualisiert 22.08.2017 14:36
DPA

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter plädiert als Reaktion auf die verschärften Verbalattacken des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan auf die Bundesregierung für Sanktionen direkt gegen dessen Familie. "Beispielsweise sehe ich den Hebel, dass wir das Auslandsvermögen des Erdoğan-Clans einfrieren", sagte Kiesewetter am Dienstag dem Info-Radio des rbb. Es gehe ihm um Maßnahmen auf europäischer Ebene. "Hier sehe ich sehr große Möglichkeiten." Der Außenpolitiker sagte voraus, dass die Türkei mittelfristig aus dem westlichen Nato-Bündnis aussteigen werde. Man solle das nicht provozieren, doch gehe er davon aus, dass die Türkei selbst in diese Richtung gehen werde.

Darüber hinaus sieht Kiesewetter beim Tourismus einen Ansatzpunkt. Wenn keine europäischen Touristen mehr in das Land fahren würden, müsste die Türkei massive Einnahmeausfälle erleiden. Das aktuelle deutsch-türkische Verhältnis beschrieb der CDU-Politiker als "recht winterlich".

Zuletzt hatte Erdoğan die türkischstämmigen Wähler in Deutschland aufgefordert, bei der Bundestagswahl nicht für die Parteien der Regierungskoalition oder die Grünen zu stimmen, da diese einen Türkei-feindlichen Kurs fahren würden.

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