Erdoğan: Es liegt an der EU die Beitrittsgespräche der Türkei wieder aufzunehmen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 06.09.2017 00:00
Aktualisiert 06.09.2017 16:18
Reuters

Die Türkei habe nicht ihr strategisches Ziel der EU-Mitgliedschaft aufgegeben, sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Mittwoch. Er kritisierte die Haltung der deutschen Politiker bezüglich der Türkei und ihrer Regierung.

In seiner Rede an die Provinzvorsitzenden der „Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei" (AK-Partei) sagte Erdoğan, dass die EU-Länder die Türkei zwingen würden, den Beitrittsprozess zu beenden, anstatt ihre wahren Absichten zu erklären – eine Haltung, die er als „unmoralisch" bezeichnete.

Erdoğans Kommentar kam inmitten einem angeheizten diplomatischen Streit mit Deutschland. Während eines TV-Duells erklärten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz, dass sie die Staats- und Regierungschefs der EU dazu auffordern werden, den Beitrittsprozess der Türkei entweder zu stoppen oder zu beenden.

„Wir wollen, dass die EU-Institutionen und die europäischen Länder in Bezug auf die Türkei realistisch und aufrichtig sind. Sie sagen, dass sie gegen die Mitgliedschaft der Türkei sind, dass sie nach den Wahlen dies umsetzten werden und so weiter. Nun tauchen Stimmen in der EU auf, die sagen: ‚Es ist die Union, die entscheidet, nicht Deutschland, daher wird diese Entscheidung gemeinsam getroffen.' Herzlichen Glückwunsch, kommt so schnell wie möglich zu dieser Entscheidung", sagte Erdoğan.

„Es liegt an der EU, nun die volle Mitgliedschaft zu ebnen und ihre Verpflichtungen zur Verhinderung der illegalen Einwanderung zu erfüllen oder den ganzen Prozess zu beenden", fügte er hinzu.

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