Erdoğan plant Besuch im Iran – Themen: KRG-Referendum und Astana-Gespräche

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 02.10.2017 00:00
Aktualisiert 02.10.2017 18:01
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Präsident Recep Tayyip Erdoğan wird am 4. Oktober in den Iran reisen, um mit seinem iranischen Amtskollegen Hassan Rohani und dem Staatsoberhaupt Ajatollah Sejjed Chamene über das Referendum der „Autonomen Region Kurdistans" (KRG) zu diskutieren.

Zudem werde er auch die jüngsten Entwicklungen der Astana-Gespräche bereden, berichteten Diplomatenkreise.

„Die Türkei und der Iran werden ihre Reaktionen auf das umstrittene Referendum und weitere regionale Entwicklungen bereden", sagte Erdoğan am Sonntag im Präsidentenkomplex.

Der türkische Generalstabchef Hulusi Akar befände sich bereits im Iran, um strategische Gespräche mit seinem Amtskollegen zu führen.

Die Kurden im Nordirak unter Barzani hatten sich mit ihrem umstrittenen Volksentscheid am Montag über den Widerstand der Zentralregierung und die Warnungen der Nachbarstaaten Türkei und Iran hinweggesetzt. Zwar genießen sie weitgehende Autonomierechte, träumen aber seit Jahrzehnten von einem eigenen Staat. Mit dem Referendum will KRG-Präsident Masoud Barzani Fakten schaffen, um die Zentralregierung zu Verhandlungen über eine kurdische Unabhängigkeit zu zwingen.

Ankara hatte vor kurzem ihre „ernsten Bedenken" hinsichtlich des Status der Stadt Kirkuk und der Zukunft der Turkmenen erklärt. „So wie wir Dscharablus, Al-Rai und Al-Bab von der Terrororganisation Daesh befreiten, würden wir auch nicht davor zurückschrecken, dasselbe im Irak zu tun", sagte Erdoğan.

Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu hatte ebenso auf einen Militäreinsatz hingewiesen, falls Turkmenen im Nordirak gefährdet sein sollten. „Ein militärischer Einsatz hängt von den Entwicklungen ab. Wenn es irgendeine Aktion gegen unsere turkmenischen Brüder und Schwestern geben sollte, greifen wir sofort ein."

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