Türkisches Außenministerium beruft US-Botschaftssekretär ein

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 09.10.2017 00:00
Aktualisiert 09.10.2017 15:35
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Das türkische Außenministerium berief am Montag den US-Botschaftssekretär ein und forderte das Ende vom Stopp der Visavergabe.

Diplomatischen Kreisen zufolge ist der Botschaftssekretär Philip Kosnett vom Ministerium bereits darauf hingewiesen worden. Dies sei nötig, um die Spannungen zwischen den beiden Ländern nicht weiter zu erhöhen.

Währenddessen führte der Untersekretär des türkischen Außenministeriums Ümit Yalçın ein Telefonat mit dem US-Botschafter John Bass.

Die US-Botschaft in der Türkei hatte am Sonntag die Vergabe von Visa vorläufig gestoppt, nachdem ein Konsulatsmitarbeiter aufgrund seiner Verbindung zum Gülenisten-Terrorkult (FETÖ) festgenommen wurde.

Zur Begründung hieß es in einer veröffentlichten Erklärung, man überprüfe, inwieweit die Regierung in Ankara sich der Sicherheit der US-Botschaft und ihres Personals verpflichtet fühle.

Ein paar Stunden später reagierte die Türkei, in dem sie eine nahezu wortgleiche Erklärung veröffentlichte und ihrerseits die Visavergabe an US-Bürger auf Eis legte.

Metin Topuz, der als Kontaktoffizier im amerikanischen Konsulat in Istanbul tätig ist, war am Mittwoch im Rahmen einer Istanbuler Durchsuchungsaktion der Polizei wegen Spionage verhaftet worden.

Der verdächtige Kontaktoffizier habe des Öfteren die FETÖ-nahen ehemaligen Polizeichefs Yakup Saygılı, Nazmi Ardıç, Mahir Çakallı und Mehmet Akif Üner kontaktiert.

Auch habe er Telefonate mit Zekeriya Öz geführt, dem flüchtigen Staatsanwalt und ranghohen FETÖ-Mitglied, der unter anderem eine Reihe von Scheinprozessen organisiert hat - und einer der Drahtzieher des Putschversuches vom 15. Juli 2016 ist. Die türkische Justiz geht davon aus, dass sich Öz in der Bundesrepublik aufhält.

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