Außenminister Çavuşoğlu sieht Beziehungen zu den USA an „kritischem Punkt“

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 12.02.2018 00:00
Aktualisiert 12.02.2018 15:22
IHA

Die Beziehungen zwischen den USA und der Türkei seien an einem „sehr kritischen Punkt" angelangt, sagte Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Montag vor dem Besuch seines amerikanischen Amtskollegen Rex Tillerson in Ankara.

„Sie werden entweder repariert werden, oder diese Beziehungen werden komplett beschädigt", ließ Çavuşoğlu in einer Pressekonferenz während der zweiten Türkei-Afrika-Konferenz in Istanbul verlauten.

Er kritisierte auch die fortlaufenden US-Unterstützung für die syrischen PKK-Ableger PYD und YPG. Die Türkei wolle „keine Versprechen von den USA", sondern verlange „konkrete Schritte" . Das „zerbrochene Vertrauen" müsse wiederhergestellt werden. Die Probleme seien vom den USA verursacht worden-

Die YPG, die von den USA unter dem Vorwand der Bekämpfung von Daesh unterstützt würden, seien nicht wirklich aktiv gegen Daesh, so Çavuşoğlu.

Tillerson wird voraussichtlich am Donnerstag zu offiziellen Gesprächen in Ankara eintreffen. Haupthema wird wohl die Situation in Syrien sein.

Am 20. Januar startete die türkische Armee zusammen mit der „Freien Syrischen Armee" (FSA) eine Offensive gegen die YPG in der syrischen Region Afrin. Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigte bereits mehrfach an, den Einsatz auf die von der YPG kontrollierte Stadt Manbidsch sowie andere Gebiete östlich des Euphrat auszudehnen. Anders als in Afrin sind dort auch US-Soldaten zur Unterstützung der YPG stationiert; es droht damit eine direkte Konfrontation der Nato-Partner.

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