Viele Fronten gegen die Türkei

ISTANBUL
Veröffentlicht 05.03.2018 00:00
Aktualisiert 05.03.2018 14:38

Bösartigen Gerüchten zum Trotz: Der Hauptgrund für die türkische Präsenz in Syrien ist die Säuberung der Grenze vom Terror.

Wiederholt haben wir darauf hingewiesen, dass Syrien sich in einer neuen Phase des Konflikts befindet. Die syrische Krise entwickelt sich zu einem strukturellen Problem, in welcher globale und regionale Akteure immer häufiger direkt beteiligt sind.

Die USA, Russland, der Iran und die Türkei sind in diesem Gebiet präsent. Zusätzlich dazu - unter dem Vorwand, dass der Iran und die Hisbollah sich auf den Golanhöhen niederlassen könnten - erhebt auch Israel die Stimme und signalisiert eine mögliche Intervention in Syrien.

Die Türkei ist heute mehr den je im Syrien-Krieg involviert. Und in der Tat, die Intervention der Türkei war zuvor noch nie so direkt und hart gewesen. Aber dennoch: Die Türkei hat nie versucht, einen Stellvertreterkrieg zu führen - im Gegensatz zum Iran.

Die Türkei hat grundsätzlich die lokale, moderate syrische Opposition auf der Grundlage von „Soft-Power" unterstützt. Des Weiteren hat sie durch diplomatische Mittel versucht, einer Friedenslösung beizutragen. Hinzu kommt die Aufnahme von 3.5 Mio. syrischen Flüchtlingen, mit der sich die Türkei bemüht, die vom Syrien Krieg verursachten Wunden schneller zu heilen und sichere Lebensräume zur Verfügung zu stellen.

Die von der Türkei eingeleitete Operation „Euphrat-Schild" war ein Wendepunkt im Syrien Krieg. Zum ersten Mal hatte die Türkei Präsenz gezeigt und die moderate Opposition direkt unterstützt. Die Türkei hatte sich zum Ziel gesetzt, die Grenze vom Terror zu säubern. Zunächst lag Daesh im Fadenkreuz der „Säuberungsaktion". Nach dieser erfolgreichen Operation startete dann - vor 35 Tagen - die „Operation Olivenzweig". Nun ist das Ziel die YPG, die ebenfalls eine Bedrohung für die Türkei darstellt.

Die Operation wird auf Hochtouren fortgesetzt. Wenn alles nach Plan läuft, wird Afrin innerhalb einiger Tage komplett von YPG-Terroristen gesäubert sein. Die türkischen Streitkräfte (TSK) und die Freie Syrische Armee (FSA) rücken immer weiter in die Stadtmitte von Afrin vor. Alles andere würde die gesetzten Ziele verfehlen.

Weil dies einige Länder stört, sind diese daran bemüht, die Türkei davon abzuhalten und aktivieren dafür die nötigen Mechanismen sowie in Syrien als auch in der globalen Propaganda-Maschinerie. Während die USA die YPG bewaffnet und der Iran indirekt Kämpfer in Afrin unterstützt, sehen wir wie die Poster von Bashar Assad und Abdullah Öcalan mittlerweile Seite an Seite stehen. Zur selben Zeit, vor circa einer Woche, hatten führende westliche Medien bereits einen Schulterschluss zwischen Assad und der YPG propagiert. Man würde gemeinsam die Türkei aus Syrien verbannen, hatte es aus den Reihen geschallt.

Das, was der YPG-Terrorist Nouri Mahmoud in diesem Zusammenhang gegenüber Reuters gesagt hatte, verdeutlicht einiges. Er hatte erklärt, dass Regime-nahe Milizen nach Afrin gekommen sind, um gegen die Türkei zu kämpfen – jedoch nicht in ausreichender Zahl, um der Türkei etwas entgegensetzen zu können.

Dies alles dient scheinbar dazu, das Vorhaben der Türkei zu erschweren – wenn man es schon nicht gänzlich stoppen kann. Um einen türkischen Abzug aus Syrien zu erzwingen, versucht man auf diesem Wege die Öffentlichkeit und wichtige politische Entscheidungsträger zu beeinflussen, um so die Entschlossenheit der Türkei in Punkto „Operation Olivenzweig" zu schwächen. In diesem Rahmen haben sich bereits einige Medien lautstark für ein Ende der türkischen Militäroperation ausgesprochen.

Parallel dazu wissen wir natürlich auch, wie die CHP- und HDP-Opposition zu diesem Thema stehen. Trotzdem, entscheidend ist letztendlich das, was die Regierung und was die Mehrheit der Öffentlichkeit in der Türkei denken.

Solche Manipulationsversuche werden weder Präsident Recep Tayyip Erdoğan noch das Volk von ihren Zielen abbringen lassen.

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