AK-Partei stellt Erdoğan als Kandidaten für Präsidentenwahl auf

DAILY SABAH MIT AGENTUREN
ISTANBUL
Veröffentlicht 03.05.2018 00:00
Aktualisiert 03.05.2018 16:34
IHA

Die regierende AK-Partei hat Amtsinhaber Recep Tayyip Erdoğan offiziell als Kandidaten für die Präsidentenwahl im Juni aufgestellt.

Alle 316 AKP-Abgeordneten im Parlament sprachen sich für eine Kandidatur Erdoğans aus, wie Ministerpräsident Binali Yıldırım mitteilte. "Wir ernennen Recep Tayyip Erdoğan, den Beschützer der Unterdrückten, zum Kandidaten", rief er am Donnerstag vor der AK-Partei-Fraktion in Ankara

Laut Medienberichten wird der 64-Jährige seine Kandidatur am Freitag offiziell bei der Wahlbehörde registrieren. Am Freitagvormittag will auch die oppositionelle Republikanische Volkspartei (CHP) ihren Kandidaten bekannt geben. Als Favorit wird der CHP-Abgeordnete Muharrem Ince gehandelt, der in den vergangenen Jahren wiederholt den CHP-Vorsitzenden Kemal Kilicdaroğlu herausgefordert hatte, und als guter Redner gilt.

Die rechts-nationalistische IYI-Partei schickt ihre Vorsitzende Meral Akşener ins Rennen, während für die kleine islamisch-konservative Saadet-Partei Temel Karamollaoğlu antritt. Die PKK-nahe Demokratische Partei der Völker (HDP) hat ihren früheren Vorsitzenden Selahattin Demirtaş nominiert, obwohl er seit November 2016 unter Terrorvorwürfen in Haft sitzt. Ob seine Kandidatur tatsächlich zugelassen wird, ist noch offen.

In der vergangenen Woche hatte es intensive Gespräche über die Nominierung eines gemeinsamen Kandidaten gegen Erdoğan gegeben. Die Saadet-Partei versuchte, den früheren Staatspräsidenten Abdullah Gül als Kandidaten zu gewinnen, doch beharrte Akşener auf ihrer eigenen Kandidatur, und auch Teile der CHP lehnten ihn ab. Am Samstag setzte Gül allen Spekulationen ein Ende und erklärte, nicht als Kandidat anzutreten.

Erdoğan ist gemeinsamer Kandidat der AK-Partei und der nationalistischen MHP. Die Präsidenten- und Parlamentswahlen finden am 24. Juni gleichzeitig statt. Ursprünglich waren sie für November 2019 geplant gewesen. die Wahlen wurden jedoch vorgezogen.

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