Berg-Karabach-Besuch von Paschinjan: Armenien bereit zur Normalisierung der Türkei-Beziehungen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 10.05.2018 00:00
Aktualisiert 10.05.2018 14:04
AP

Der neu gewählte Ministerpräsident Armeniens, Nikol Paschinjan, hat am Mittwoch die besetzte Region Berg-Karabach in Aserbaidschan besucht – nur einen Tag nachdem ihm das Parlament grünes Licht für den Posten gegeben hatte. Er erklärte Armeniens Bereitschaft, ohne Vorbedingungen Beziehungen zur Türkei aufzunehmen.

Armenien hält derzeit fast 20 Prozent des aserbaidschanischen Territoriums unter illegaler Besetzung. Weltweit werden jene Gebiete Aserbaidschan zugeordnet. Die sogenannte „Republik Bergkarabach" ist international nicht anerkannt – sogar Armenien selbst sieht jene „Republik" nicht als souveränen Staat an.

Armenische Milizen brachten das Gebiet Anfang der 90er Jahre unter ihre Kontrolle. In dem damaligen Krieg, der mit dem Waffenstillstand von 1994 beendet wurde, sind etwa 30.000 Menschen getötet worden.

Sowohl Aserbaidschan als auch die Türkei haben ihre Grenzen zu Armenien wegen des Konflikts geschlossen. Dadurch wird der Handel behindert und isoliert Armenien teilweise. Das Land hat nur nach Georgien und zum Iran eine direkte Landesgrenze.

Die Maßnahmen gegen die unrechtmäßige Besetzung von Berg-Karabach durch Armenien gehören zu den Hauptgründen für die Armut, die zu wochenlangen Protesten im Land führte.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen