Trump: USA „nicht begeistert“ über Ölverkauf der YPG an den Iran

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 03.01.2019 00:00
Aktualisiert 04.01.2019 13:00
EPA

US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch öffentlich gemacht, dass die von den USA unterstützte YPG-Terrormiliz in Nordsyrien Öl an den Iran verkaufe. Washington sei davon „nicht begeistert".

Während der Kabinettssitzung am Mittwoch erklärte Trump, dass ihm diese Tatsache missfalle. Die USA hätten die YPG bereits aufgerufen, den Ölhandel mit dem Iran zu stoppen.

„Die Kurden, unsere Partner, verkaufen Öl an den Iran. Wir sind davon nicht begeistert. Ich bin überhaupt nicht erfreut darüber."

Trump sagte, er wolle die „Kurden" schützen, „doch ich möchte nicht für immer in Syrien bleiben." Er habe jedoch „niemals" gesagt, „wir gehen über Nacht raus". Der Abzug werde „innerhalb einer gewissen Zeitspanne erfolgen". Zur Lage in Syrien sagte Trump: „Wir sprechen nicht über enormen Reichtum. Wir sprechen über Sand und Tod."

Die USA unterstützen die Terrororganisation YPG in Nordsyrien mit Waffen und Logistik im Kampf gegen die Daesh-Terrormiliz. Dieser Umstand wird von der Türkei kritisiert, die in dem syrischen PKK-Ableger eine Bedrohung für die nationale Sicherheit sieht.

Mitte Dezember hatte Präsident Recep Tayyip Erdoğan daher einen baldigen Militäreinsatz östlich des Euphrats angekündigt, um die dortige PKK/YPG-Präsenz zu bekämpfen. Er stellte zugleich klar, dass die US-Soldaten nicht Ziel der Operation seien. Die türkischen Streitkräfte hatten bereits im August 2016 die Operation „Schutzschild Euphrat" durchgeführt, gefolgt von der im Januar 2018 gestarteten Operation „Olivenzweig". Ziel der Einsätze war es, die Terrororganisationen PKK/YPG und Daesh an den Grenzen zur Türkei zu beseitigen.

Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die marxistisch-leninistisch orientierte Organisation führt seit ihrer Gründung im Jahr 1978 einen bewaffneten Kampf gegen befeindete Gruppen und den türkischen Staat. Hauptziel ist eine Abspaltung von der Türkei und die Errichtung einer ideologischen Selbstverwaltung auf türkischem Hoheitsgebiet. Dafür setzt die PKK hauptsächlich terroristische Mittel ein. Ihre internationalen Ableger verfolgen ähnliche Ziele in ihren Ursprungsländern.

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