Çavuşoğlu: Ankara unterstützt Mazedonien im Namensstreit

DAILY SABAH MIT AGENTUREN
ISTANBUL
Veröffentlicht 18.01.2019 00:00
Aktualisiert 20.01.2019 12:01
DHA

Die Türkei unterstütze Mazedonien beim Namensstreit mit Griechenland, sagte Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Donnerstag.

Bei seinem offiziellen Besuch in Mazedonien traf sich Çavuşoğlu mit seinem Amtskollegen Nikola Dimitrov, mit dem er sich über die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern unterhielt. Die beiden Minister tauschten sich auch über aktuelle regionale und multilaterale Fragen aus. Im Mittelpunkt stand dabei der Namensstreits zwischen Mazedonien und Griechenland.

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Anschluss an das Treffen wies Çavuşoğlu darauf hin, dass die Türkei den verfassungsmäßigen Namen Mazedoniens anerkenne. Die Stabilität des Landes sei wichtig für den Balkan.

Das mazedonische Parlament hatte letzte Woche die Umbenennung des südlichen Balkanlandes in Nord-Mazedonien beschlossen und damit seinen Teil für die Beilegung des Streits mit Griechenland erfüllt.

Die Umbenennung des Landes ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass Mazedonien den Namensstreit mit Griechenland beilegen kann. Damit würde für Mazedonien der Weg zur Aufnahme in Nato und EU frei, was Athen bislang blockiert hat.

„Unabhängig von unseren politischen Beziehungen haben wir sehr starke Bindungen. Ich möchte aber betonen, dass auch unsere politischen Beziehungen ausgezeichnet sind. Wir sind ein Land, das Mazedonien von Anfang an unter dem verfassungsmäßigen Namen anerkennt", so Çavuşoğlu. Man verfolge den Streit mit Griechenland aus nächster Nähe und respektiere jegliche Entscheidungen, die aus Mazedonien komme.

Hinter dem jahrelangen Namensstreit steht die Furcht Athens, der Nachbarstaat könnte mit der Landesbezeichnung Mazedonien Ansprüche auf die nordgriechische Provinz Makedonien erheben. Bei der UNO firmierte der Staat deshalb bislang unter dem Namen Frühere jugoslawische Republik Mazedonien, englisch abgekürzt FYROM. Wegen des Konflikts blockierte Griechenland bis zuletzt Skopjes Beitritt zur Nato-Militärallianz und die Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen.

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