Erdoğan: Sicherheitszone in Nordsyrien muss von Türkei kontrolliert werden

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 24.02.2019 15:25
Aktualisiert 25.02.2019 15:11
DHA

Die Türkei will die geplante Pufferzone in Nordsyrien selbst koordinieren.

Eine Sicherheitszone an der syrisch-türkischen Grenze müsse von der Türkei kontrolliert werden, sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Samstag.

„Wir können die Vorkehrungen nicht erst dann treffen, wenn die Raketen unser Land getroffen haben. Wir müssen sie vorher treffen", sagte Erdoğan bei einer gemeinsamen Sendung von CNN Türk und Kanal D.

Erdoğan bezog sich damit auf die Erlärung eines hochrangingen US-Beamten, dass das Land etwa 400 US-Soldaten in Syrien zurücklassen werde. Die Türkei werde es nicht tolerlieren, wenn die Region nach dem US-Abzug zu einer sicheren Zone für Terrorgruppen werde.

Außerdem kritisierte der türkische Präsident Saudi-Arabien wegen der Ermordung Jamal Khashoggis. Die Saudis würden so tun, als würden sie nicht wissen, was mit dem Journalisten passiert sei und wer den Mord anordnete, so der Präsident. Sie versuchten die ganze Welt für „dumm" zu verkaufen.

In Bezug auf die Empfehlung eines Komitees des Europarates, die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei auszusetzten, sagte Erdoğan, dass dies nicht von Bedeutung sei. „Die Europäische Union hat derzeit nicht einmal für Europa selbst einen Nutzen." Außerdem dürfe man Europa nicht mit der EU gleichsetzen.

Erdoğan gab außerdem bekannt, dass er von US-Präsident Donald Trump ihn in die USA eingeladen worden sei. Zunächst stehe aber noch ein Besuch von Trump in der Türkei aus. Er selbst werde Washington erst nach den Kommunalwahlen am 31. März besuchen können. „Wir haben eine positive Beziehung zu Herrn Trump, wodurch wir viele Probleme einfacher lösen können."

Erdogan kommentierte auch die Hinrichtungen in Ägypten. Staatschef Abdel Fattah al-Sisi verurteilte er dabei wegen der Vollstreckung der Urteile aufs schärfste. „Sie haben kürzlich neun junge Menschen hingerichtet." Die Türkei könne derart ungerechte Entscheidungen nicht einfach so akzeptieren.

Die Regierung in Kairo werde „natürlich" darauf verweisen, dass es sich um eine „Entscheidung der Justiz" gehandelt habe, sagte Erdoğan. In Ägypten seien die „Justiz, Wahlen, all das, aber Quatsch". Es gebe dort ein „autoritäres, sogar totalitäres System". Erdogan sagte über al-Sisi, er werde „niemals mit jemandem wie ihm reden".

Die Beziehungen zwischen Ankara und Kairo sind stark angespannt, seit das ägyptische Militär 2013 den ersten demokratisch gewählten Präsidenten Mohammed Mursi stürzte. Viele Mitglieder der Partei Mursis fanden seitdem Zuflucht in der Türkei.

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