Nach PKK-Gewalt in Straßburg: Türkei kritisiert Tolerierung von PKK-Aktionen in Europa

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 28.02.2019 09:53
Aktualisiert 28.02.2019 10:23
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Das türkische Außenministerium hat den Angriff von PKK-Sympathisanten auf das Gebäude des Europarats in Straßburg verurteilt und vor einer Verharmlosung der Terrororganisation in Europa gewarnt.

Nach den gewalttätigen Übergriffen von Unterstützern der Terrororganisation PKK waren am Montag drei Polizisten verletzt und 43 Gewalttäter festgenommen worden.

Ankara habe seine europäischen Verbündeten schon mehrmals vor Demonstrationen der PKK-Sympathisanten gewarnt und auf das Gewaltpotenzial derartiger Organisationen hingewiesen, erklärte Außenamtssprecher Hami Aksoy.

„Die gewalttätige Aktion, die PKK-Sympathisanten in Straßburg verübten,(…) hat das wahre Gesicht der Terrororganisation erneut gezeigt", so Aksoy. Solche Demonstrationen dienten lediglich als Terrorpropaganda.

„Dass einige Kreise und Medien in Europa die PKK-Aktionen immer noch als Taten von sogenannten ‚kurdischen Aktivisten' ansehen, ist bedauerlich", sagte Aksoy. Dies zeige, welche Stufe die „Doppelmoral" erreicht habe.

Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die marxistisch-leninistisch orientierte Organisation führt seit ihrer Gründung im Jahr 1978 einen bewaffneten Kampf gegen befeindete Gruppen und den türkischen Staat. Hauptziel ist eine Abspaltung von der Türkei und die Errichtung einer ideologischen Selbstverwaltung auf türkischem Hoheitsgebiet. Dafür setzt die PKK hauptsächlich terroristische Mittel ein. Ihre internationalen Ableger verfolgen ähnliche Ziele in ihren Ursprungsländern.

Zwischen dem 1. Januar und 15. März 2017 hatte es sechs gewalttätige PKK-Ausschreitungen in Deutschland gegeben sowie einen in Griechenland, in der Schweiz und in Schweden.

Im Vergleich dazu gab es im gleichen Zeitraum von 2018 allein in Deutschland 42 Angriffe, sechs in Frankreich, fünf in den Niederlanden, drei in der Schweiz und jeweils einen in Österreich, Griechenland, Dänemark, Irland und Großbritannien.

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