Çavuşoğlu besucht sri-lankische Botschaft in Ankara und spricht Beileid aus

DAILY SABAH MIT DPA
ISTANBUL
Veröffentlicht 25.04.2019 12:02
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Angesichts der verheerenden Terroranschläge in Sri Lanka hat Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu bei seinem Besuch in der Botschaft des Landes in Ankara die Beileidsbekundungen der Türkei übermittelt.

Die Zahl der Todesopfer durch mehrere Bombenanschläge auf Kirchen und Hotels stieg am Mittwoch zuletzt auf 359. Darunter befinden sich auch zwei türkische Staatsbürger, deren Leichname am Dienstag in die Türkei zurückgebracht wurden.

Çavuşoğlu sagte bei seinem Besuch am Mittwoch, dass die Türkei dem Land im Kampf gegen den Terrorismus beistehe. In das Kondolenzbuch der Botschaft schrieb er: „Wir sind schockiert über die abscheulichen Terroranschläge gegen unschuldige Menschen in Kirchen und Hotels, die am 21. April 2019 in Sri Lanka das Leben von mehr als 300 Menschen forderten und viele weitere verletzt haben (…) Wir trauern auch um unsere beiden Bürger, die zu den Opfern gehören."

Der Minister bekräftigte Ankaras Haltung gegen die Anschläge, und sprach den Familien sowie der sri-lankischen Regierung sein Beileid aus.

Auch Präsident Recep Tayyip Erdoğan sprach dem sri-lankischen Präsidenten Maithripala Sirisena bei einem Telefongespräch sein Beileid aus.

Auf Twitter bedankte sich Sri Lankas Mission bei Çavuşoğlu und der Türkei für ihre „überwältigende Unterstützung und Solidarität" nach den Anschlägen am Ostersonntag.

Sri Lankas Regierung hatte bereits Fehler bei der Weitergabe von Geheimdienstinformationen vor den Anschlägen vom Ostersonntag eingeräumt. Jetzt hat sie erste Konsequenzen gezogen.

Staatspräsident Maithripala Sirisena wies den Polizeichef des Inselstaates und einen hochrangigen Beamten im Verteidigungsministerium am Mittwoch an, ihre Kündigungen einzureichen, wie sein Büro mitteilte. Die Regierung gab am Mittwoch einige Details über die Attentäter bekannt, die Hintergründe blieben aber größtenteils ungeklärt.

Präsident Sirisena hatte am Dienstagabend angekündigt, innerhalb von 24 Stunden die Führungen der Sicherheitsbehörden des Landes auszutauschen. Hinweise von ausländischen Geheimdiensten auf Anschlagspläne seien nicht an ihn weitergegeben worden, sagte er zur Begründung.

Sieben sri-lankische Selbstmordattentäter hatten sich am Ostersonntag nahezu gleichzeitig in drei Kirchen in mehreren Städten und drei Luxushotels in der Hauptstadt Colombo in die Luft gesprengt. Einige Stunden später gab es zwei weitere Explosionen in einem kleinen Hotel und in einer Wohngegend in Vororten Colombos. Ein weiterer Anschlag auf ein Fünf-Sterne-Hotel scheiterte.

Die Terrororganisation Daesh hatte die Selbstmordanschläge für sich reklamiert. Die Echtheit der Nachricht ließ sich nicht unabhängig überprüfen. Als Täter macht Sri Lanka eine einheimische Terrororganisation verantwortlich, die aber Hilfe aus dem Ausland gehabt haben müsse.

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