Außenminister Çavuşoğlu kritisiert die EU wegen langsamer Bürokratie

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 04.05.2019 15:24
AP

Außenminister Çavuşoğlu hat am Freitag gesagt, dass die Türkei enttäuscht sei, dass die EU ihre im Flüchtlingsabkommen vereinbarten Verpflichtungen nicht erfüllt habe, um die in der Türkei lebenden syrischen Flüchtlinge zu unterstützen.

Çavuşoğlu und sein ungarischer Amtskollegen Peter Szijjarto hielten am Freitag nach ihrem Treffen in Budapest eine gemeinsame Pressekonferenz ab. Bei den Treffen seien „alle Aspekte der türkisch-ungarischen Beziehungen" diskutiert worden und man habe sich über „aktuelle globale und regionale Fragen" ausgetauscht.

Der türkische Außenminister erinnerte die Medien daran, dass in der Türkei derzeit 4,5 Millionen Flüchtlinge leben, darunter 3,6 Millionen syrische Flüchtlinge.

In Bezug auf das Flüchtlingsabkommen zwischen der Türkei und der EU kritisierte Çavuşoğlu die langsame Bürokratie der Europäischen Union: „Die EU musste gemäß dem Abkommen 3 Milliarden Euro plus 3,6 Milliarden Euro für die Flüchtlinge überweisen. Bisher wurden nur etwa 2 Milliarden Euro überwiesen."

Er betonte, dass die Zahl der ankommenden Einwanderer nicht abnehme. Einwanderer aus Afghanistan, Pakistan und Bangladesch würden kommen – nicht nur aus Syrien.

Der ungarische Außenminister Szijjarto sagte, dass die Europäische Union aufhören sollte, die Türkei über ihre Aussichten auf eine EU-Mitgliedschaft zu täuschen und stattdessen eine „umfassende strategische Partnerschaft" anzubieten.

Szijjarto lobte auch die Rolle der Türkei bei der Verhinderung der irregulären Migration nach Europa. „Europas Sicherheit beginnt heute in der Türkei."

Die Türkei beherbergt mehr als 3,6 Millionen syrische Flüchtlinge – mehr als in jedem anderen Land der Welt.

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