CHP-Chef Kılıçdaroğlu unterstützt S-400-Kauf

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 14.07.2019 13:36
Aktualisiert 15.07.2019 11:37
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Der Chef der Oppositionspartei CHP, Kemal Kılıçdaroğlu, hat am Samstag seine Unterstützung für den Beschluss der Türkei, die russischen S-400-Raketenabwehrsystem zu kaufen, zum Ausdruck gebracht.

„Wenn der Wunsch der Türkei, die (amerikanischen) Patriots zu kaufen, in der Vergangenheit nicht erfüllt wurde, wird sie natürlich andere Optionen verfolgen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten", so Kılıçdaroğlu. Der US-Senat solle sich mit der geographischen Lage der Türkei befassen. Er betonte, dass sich die Türkei in einem „Feuerring" befinde und daher ihre Sicherheit gewährleisten müsse. Er sei nicht mit dem Druck einverstanden, den der US-Senat und andere Organe der US-Regierung auf die Türkei ausüben.

„Die Türkei wird ihren eigenen Weg gehen. Die Türkei hat das Recht ihre eigene Sicherheit zu gewährleisten."

Die US-Regierung ist strikt gegen den Kauf und den Einsatz des russischen Systems im Nato-Luftraum und droht mit Sanktionen. Die USA und andere Nato-Länder sind besorgt, dass Russland über das S-400-System Informationen zu Waffentechniken der Nato erlangt. Die Türkei hingegen hält diese Behauptungen für überzogen und bietet daher eine gemeinsame Arbeitsgruppe an, um die Bedenken aus dem Weg zu räumen. Bisher blieb das Angebot unbeantwortet. Stattdessen wurde die Türkei zunächst aus dem F-35-Programm ausgeschlossen. Die Türkei war als Partner bei der Entwicklung des F-35-Kampfjets beteiligt.

Im Gegensatz zur US-Regierung machte Trump die Regierung von Barack Obama für die aktuelle Krise verantwortlich und betonte, dass die Türkei nicht fair behandelt worden sei. Obama hatte der Türkei die alternativen Patriot-Raketen nicht verkaufen wollen. Während des G20-Gipfels in Osaka Ende Juni hatte Donald Trump Präsident Recep Tayyip Erdoğan zugesichert, dass es bezüglich des S-400-Erwerbs keine Sanktionen gegen die Türkei geben werde.

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