Libyen: Hundert nach Untergang von Flüchtlingsboot vermisst

AFP
AL-HMIDIJA, Libyen
Veröffentlicht 29.06.2018 00:00
Aktualisiert 29.06.2018 16:22
AFP

Nach dem Untergang eines Flüchtlingsbootes vor der Küste Libyens sind am Freitag etwa hundert Menschen vermisst worden. Wie Überlebende und die libysche Küstenwache berichteten, befanden sich rund 120 Flüchtlinge auf einem Schlauchboot, das etwa sechs Kilometer von der Küste Libyens entfernt kenterte. Drei Babys seien aus dem Wasser tot geborgen worden. 16 Menschen seien bei dem Unglück gerettet worden, teilte die Küstenwache mit.

Das Schlauchboot sei am Morgen von der Küste bei Garaboulli rund 50 Kilometer östlich von Tripolis aus in See gestochen, sagten Überlebende der Nachrichtenagentur AFP. Wenige Stunden später habe sich eine Explosion an Bord ereignet und der Motor sei in Brand geraten.

Das Schiff habe Wasser aufgenommen. Verzweifelte Insassen hätten sich an einem Teil des Bootes oder Treibstoffkanister geklammert. Laut Küstenwache wurden sie von Fischern entdeckt, die die Marine alarmierten.

Zeugenaussagen zufolge waren zahlreiche marokkanische Familien und Jemeniten an Bord des Flüchtlingsbootes, darunter neben Babys auch mehrere Kinder und zahlreiche Frauen.

Libyen ist das Hauptdurchgangsland für Flüchtlinge aus afrikanischen Ländern, die über das Mittelmeer in die Europäische Union gelangen wollen. Vom Westen Libyens aus ist Italien nur etwa 300 Kilometer entfernt. Bei der gefährlichen Überfahrt in oftmals überfüllten und nicht seetauglichen Booten kommen jedes Jahr hunderte Flüchtlinge ums Leben.

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