Arbeitslosigkeit im August leicht gestiegen

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NÜRNBERG
Veröffentlicht 31.08.2016 00:00
Aktualisiert 31.08.2016 09:22
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Die Zahl der Arbeitslosen ist im August nach Experteneinschätzung erneut leicht gestiegen. Dies habe aber allein saisonale Gründe, berichteten Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Nach ihren Berechnungen waren im August 2,683 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit. Das wären etwa 22 000 mehr als im Juli, aber rund 110 000 weniger als vor einem Jahr.

In der Sommerpause zögern manche Unternehmen mit Einstellungen. Auch würden sich manche Ausbildungsabsolventen den Sommer über arbeitslos melden, bis sie eine neue Stelle gefunden haben. Dies führt zur Jahresmitte regelmäßig zu steigenden Jobsucherzahlen. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen will die Bundesagentur heute bekanntgeben.

Rechne man die saisonüblichen Schwankungen heraus, sei die Zahl der Jobsucher sogar leicht zurückgegangen - wenn auch nicht mehr ganz so stark wie in den vergangenen Monaten.

Allmählich macht sich die wachsende Zahl von Flüchtlingen auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. «Die Auswirkungen sind derzeit aber geringer, als man das noch vor einem halben Jahr erwartet hat», sagte Allianz-Ökonom Rolf Schneider. Denn viele Zuwanderer steckten derzeit noch in Weiterbildungs-, Sprach- oder Qualifizierungskursen. Daher werde der Effekt auf den Arbeitsmarkt vermutlich erst im kommenden Jahr wirklich sichtbar.

Felix Schröter vom Münchner Ifo Institut wies aber darauf hin: «Wenn man sich die Unterbeschäftigung anschaut, sieht man schon seit März einen monatlichen Anstieg durch die Flüchtlingsmigration.» Die Unterbeschäftigung umfasst neben Arbeitslosen auch Jobsucher in Fortbildungs- und Trainingskursen.

Aus Sicht der Volkswirte ist der Arbeitsmarkt robust: «Der Stellenaufbau ist immer noch größer als das Angebot neuer Arbeitskräfte», sagte Stefan Kipar von der BayernLB. Solange das so sei, bleibe der Arbeitsmarkt in der zweiten Jahreshälfte stark. Neu geschaffene Stellen würden allerdings nur selten mit Flüchtlingen besetzt: «Die meisten Menschen werden hier nicht problemlos Jobs annehmen können.» Dafür fehlten Qualifikationen und Abschlüsse.

Die stabile Konjunktur und der wachsende Personalbedarf bei der Flüchtlingsbetreuung lassen derweil die Zahl der offenen Stellen auf ein Rekordhoch steigen. Im August hätten Betriebe so viele Arbeitskräfte wie selten zuvor gesucht, berichtete die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg. Der monatlich errechnete Stellenindex BA-X stieg mit 219 Punkten auf einen Höchstwert - das sind zwei Punkte mehr als im Juli.

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