Türkei verhängt Vergeltungszölle auf US-Waren

DAILY SABAH MIT REUTERS
ISTANBUL
Veröffentlicht 21.06.2018 00:00
Aktualisiert 21.06.2018 12:40
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Im Handelsstreit mit den USA wehren sich immer mehr Länder gegen die von der Regierung in Washington verhängten Zölle. In der Türkei werden ab Donnerstag neue Abgaben auf US-Produkte der Öl-, Chemie- und Maschinenbauindustrie fällig. Auch Waren wie Autos, Whisky, Kosmetik, Kohle und Tabak sollen mit Zöllen belegt werden. Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci erklärte, die Abgaben seien eine Reaktion auf die „nicht tragbaren" Zölle, die die USA auf Stahl erhoben haben.

„Die Zölle sind proportional, angemessen und so konzipiert, dass sie die Interessen der Türkei schützen und gleichzeitig den Dialog fördern", so Zeybekci.

Das Volumen der neuen türkischen Abgaben von knapp 267 Millionen Dollar entspreche der Belastung, die durch die neuen US-Abgaben auf türkische Produzenten zukommt

„Wir können und werden es nicht zulassen, dass die Türkei fälschlicherweise für Amerikas wirtschaftliche Herausforderungen verantwortlich gemacht wird", fügte der Wirtschaftsminister hinzu.

Die USA haben Importzölle von 25 Prozent auf Stahl und von zehn Prozent auf Aluminium verhängt. Die Regierung von Präsident Donald Trump liegt in Handelsfragen vor allem mit der EU und mit China über Kreuz. Ab Freitag gelten in der EU Vergeltungszölle auf US-Waren wie Jeans, Erdnussbutter und Motorräder im Wert von 2,8 Milliarden Dollar. Trump prüft jetzt seinerseits die Verhängung von zusätzlichen Zöllen auf Autos aus europäischer Produktion. Die Spirale aus neuen Abgaben und Vergeltungszöllen schürt die Furcht vor einem Handelskrieg.

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