WTO gibt Türkei bei Beschwerde gegen US-Zölle recht

DAILY SABAH MIT REUTERS
ISTANBUL
Veröffentlicht 19.12.2018 00:00
Aktualisiert 19.12.2018 15:49
AFP

Die Türkei hat nach eigenen Angaben bei ihrer ersten Beschwerde bei der Welthandelsorganisation WTO gegen die von den USA verhängten Zölle auf Stahlimporte Recht bekommen. Das teilte die türkische Handelsministerin Ruhsar Pekcan der Tageszeitung „Hürriyet" zufolge am Mittwoch mit.

Die Regierung in Ankara hatte im August bei der WTO Beschwerde eingereicht, weil die USA zusätzliche Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der Türkei verhängt hatten. Die Türkei erwiderte diesen Schritt mit 22 Gegenzöllen für US-Produkte. Ankara sieht darin einen Verstoß gegen das Freihandelsabkommen.

Grund für die gegenseitigen Zölle war der Konflikt um den US-Pastor Andrew Brunson. Der US-Pastor war im Dezember 2016 im westtürkischen Izmir wegen Terror- und Spionagevorwürfen inhaftiert und Mitte Oktober dieses Jahres wieder auf freien Fuß gesetzt worden.

Im Juni hatten die USA Zölle von 25 Prozent auf Stahl- und 10 Prozent auf Aluminiumimporte verhängt – davon ausgenommen waren nur wenige Staaten, beispielsweise Argentinien und Australien.

Die Türkei ist nicht das einzige WTO-Mitglied, das bei der Handelsorganisation gegen die US-Zölle vorgeht. So hat China im Handelskonflikt mit den USA Beschwerde gegen US-Zölle auf chinesische Güter eingelegt. Auch hier ist unter anderem Stahl betroffen. Auch die Europäische Union lässt die Rechtmäßigkeit der US-Zölle klären.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen