Russland will künftige US-Regierung zu Syrien-Gesprächen einladen

AFP
BEIRUT, Libanon
Veröffentlicht 13.01.2017 00:00
Aktualisiert 13.01.2017 11:53
Russland will künftige US-Regierung zu Syrien-Gesprächen einladen

Russland ist offenbar bereit, die künftige US-Regierung in die geplanten Gespräche über eine Friedenslösung für Syrien einzubinden. Russland sei einverstanden, die USA zu dem Treffen am 23. Januar einzuladen, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Donnerstagabend in Genf.

"Die USA sollten auf jeden Fall eingeladen werden, und das haben wir mit Russland vereinbart", sagte Çavuşoğlu am Rande der Zypern-Verhandlungen in Genf. "Niemand kann die Rolle der USA ignorieren." Dies sei eine "prinzipielle Position" der Türkei. Ziel der Diskussionen sei es, die beste politische Lösung zu finden.

Die Gespräche zwischen der syrischen Führung und den Oppositionellen über die Zukunft des Landes sollen am 23. Januar in der kasachischen Hauptstadt Astana stattfinden - drei Tage zuvor tritt Donald Trump sein Amt als US-Präsident an. Die Gespräche stehen unter der Schirmherrschaft Russlands, der Türkei und des Iran.

Moskau und Teheran sind Verbündete des Assad-Regimes, Ankara dagegen unterstützt die Oppositionellen. Çavuşoğlu hatte in der vergangenen Woche gewarnt, die Gespräche seien durch "zunehmende Verletzungen" einer seit Ende Dezember geltenden Waffenruhe gefährdet. Angesichts der andauernden Kämpfe hatten mehrere syrische Oppositionsgruppen bereits Anfang Januar die Vorbereitungen für die Gespräche auf Eis gelegt.

Russland und die Türkei hatten die Waffenruhe zwischen der syrischen Regierung und den Oppositionellen unterzeichnet. Am Donnerstag vereinbarten Russland und die Türkei, sich künftig bei Luftangriffen auf Terroristen in Syrien abzustimmen. Die in Moskau unterzeichnete Vereinbarung zielt darauf ab, "Zwischenfälle zu verhindern, wenn Flugzeuge und unbemannte Flugkörper im syrischen Luftraum sind", erklärte das russische Außenministerium.

Die Waffenruhe erscheint zunehmend brüchig. Wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, wurden am Donnerstag bei einem Luftangriff in der Provinz Aleppo mindestens sechs Zivilisten getötet.

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