Anschlag in Somalia: Mehr als 276 Tote

DPA
MOGADISCHU, Somalia
Veröffentlicht 16.10.2017 00:00
Aktualisiert 16.10.2017 10:36
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Nach dem verheerenden Anschlag in Somalia mit mehr als 276 Toten geht die Suche nach Opfern in den Trümmern weiter. Die schwere Explosion hat in der somalischen Hauptstadt etliche Gebäude beschädigt und teilweise zum Einsturz gebracht.

Rettungskräfte suchten darin weiter nach Menschen, wie ein dpa-Reporter berichtete. Auf den Straßen, auf denen noch ausgebrannte Autos und Busse standen, begannen die Aufräumarbeiten. Nach dem wohl tödlichsten Anschlag in der jüngsten Geschichte Somalias steht das Land unter Schock.

Am Samstag hatte sich ein Selbstmordattentäter in einem Lastwagen auf einer der belebtesten Kreuzungen in Mogadischu in die Luft gesprengt. Dabei seien mindestens 276 Menschen ums Leben gekommen, sagten der Polizeifunktionär Ali Hassan Kulmiye und Vertreter mehrerer Krankenhäuser. Zudem sind demnach mehr als 300 Menschen verletzt worden. In der Gegend befinden sich etliche Hotels, Läden, Restaurants und Regierungsgebäude.

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Die Regierung machte allerdings die Terrormiliz Al-Shabaab dafür verantwortlich. Die Terroristen verüben immer wieder Anschläge gegen Zivilisten und Sicherheitskräfte. Sie kontrollieren Teile Somalias und wollen in dem Land am Horn von Afrika einen sogenannten Gottesstaat mit strikter Auslegung des islamischen Rechts errichten. Eine 22 000 Mann starke Truppe der Afrikanischen Union (AU) unterstützt die somalischen Streitkräfte im Kampf gegen Al-Shabaab.

Präsident Mohamed Abdullahi Mohamed nannte den Anschlag im staatlichen Rundfunk eine nationale Tragödie. Die internationale Gemeinschaft zeigte sich solidarisch: Die Türkei wollte noch am Sonntag ein Militärflugzeug mit medizinischer Hilfe nach Mogadischu schicken, twitterte der Sprecher von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, Ibrahim Kalin. «Solidarität mit Somalia», twitterte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Er forderte mehr Unterstützung für die AU im Kampf gegen islamistische Terrorgruppen. Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy verurteilte den Anschlag.

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