Börsianer wegen Brexit pessimistisch für Aufschwung in Euro-Zone

REUTERS
BERLIN
Veröffentlicht 04.07.2016 00:00
Aktualisiert 04.07.2016 17:36
Foto: DPA
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Das Brexit-Votum der Briten dämpft die Konjunkturerwartungen der Anleger für die Euro-Zone spürbar. Das Stimmungsbarometer fiel im Juli um 12,0 Zähler auf minus 2,0 Punkte, wie die Investmentberatung Sentix am Montag zu ihrer Umfrage unter knapp 1100 Anlegern und Analysten mitteilte.

Das ist der schlechteste Wert seit November 2014. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur einen Rückgang auf plus 5,0 Zähler erwartet. Zuvor war das Barometer drei Monate in Folge gestiegen und hatte im Juni ein Jahreshoch erreicht. Die Umfrage wurde vom 30. Juni bis 2. Juli erhoben und damit komplett nach dem britischen EU-Referendum vom 23. Juni. Es ist damit das erste Barometer für die Konjunkturstimmung, das nach dem Brexit-Entscheid ermittelt wurde.

"Auch wenn sich die Märkte in den letzten Tagen von ihrem ersten Schock erholt haben, trifft dies auf die konjunkturelle Situation nicht in gleichem Umfang zu", sagte
Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner mit Blick auf die Entscheidung der Briten, die Europäische Union zu verlassen.

"Die entfachten politischen Risiken stellen eine Belastung dar." Die wirtschaftliche Dynamik habe erheblich gelitten. "Die Euroland-Konjunktur befindet gefährlich nahe an einer
Stagnation", sagte Hübner. Für Deutschland gab das Barometer für die Konjunkturerwartungen von 7,9 auf 2,7 Punkte nach. Das ist der schlechteste Wert seit März.

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