Präsident Erdoğan: Werden Terroristen aus der gesamten Region vertreiben

DAILYSABAH MIT REUTERS
ISTANBUL
Veröffentlicht 26.01.2018 00:00
Aktualisiert 26.01.2018 13:10
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan will Terroristen aus dem gesamten Streifen entlang der Grenze zu Syrien vertreiben. Die Türkei könnte ihre Offensive im Nordwesten Syriens nach Osten bis hin zur irakischen Grenze ausdehnen, sagte er am Freitag bei einer Veranstaltung der AK-Partei. Nach dem aktuellen Einsatz in Afrin werde die Türkei sich auf den Osten einschließlich der Stadt Manbidsch konzentrieren. Die USA, aber auch die Terrormiliz YPG, gegen die sich die türkische Offensive richtet, haben Soldaten in Manbidsch stationiert.

Ungeachtet der Spannungen verhandeln die USA und die Türkei nach US-Angaben über die Schaffung eines Sicherheitskorridors in der Region. Nach Angaben des türkischen Gesundheitsministers Ahmet Demircan wurden bei der Offensive in der Provinz Afrin drei türkische Soldaten und elf Rebellen aus mit der Türkei verbündeten Einheiten der Freien Syrischen Armee (FSA) getötet und weitere 130 Menschen verwundet.
Die türkischen Streitkräfte (TSK) haben am Smastag die „Operation Olivenzweig" gestartet, die sich gegen den syrischen PKK-Ableger, die „Volksschutzeinheiten" (YPG) richtet. Ziel der Operation ist die Schaffung von Sicherheit und Stabilität entlang der türkischen Grenzen und der Region sowie die Beseitigung von Terroristen zum Schutz der syrischen Bevölkerung.

Die heute von der YPG in Nordsyrien kontrollierten Gebiete waren 2013 von den Truppen des Assad-Regimes aus taktischen Gründen kampflos zurückgelassen worden. Das sogenannte Autonomie Gebiet „Rojava" entstand nicht zuletzt durch die Vertreibung beachtlicher Teile der arabischen und turkmenischen Bevölkerung. Die Türkei möchte durch die Sicherung Afrins eine Rückkehr der vertriebenen Bevölkerungsteile ermöglichen. Dies sieht die Türkei als Grundbedingung für die Einheit Syriens.

Die PYD/YPG stellt nicht nur eine Bedrohung gegen andere Volksgruppen dar, sondern auch für kurdische Bevölkerungsteile, die sich dem Machtanspruch der PKK-Ableger nicht unterordnen wollen. Zwangsrekrutierungen, Verhaftungen oder Enteignung stehen in den PYD/YPG-Gebieten auf der Tagesordnung. Nach außen hin versucht die Propagandamaschine in der selbsternannten „Autonomen Region Rojava" ein rein positives Bild zu vermitteln. Es soll den Anschein einer demokratischen Ordnung inmitten einer krisengeschüttelten Region erweckt werden. Die westlichen Medien spielen bei der Verbreitung dieses verzerrten Bildes eine maßgebliche Rolle. Ferner entsteht so ein falscher Eindruck von den syrischen PKK-Ablegern.

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