Türkische Streitkräfte nehmen Dschandaris ein

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 08.03.2018 00:00
Aktualisiert 09.03.2018 17:53
IHA

Die türkischen Streitkräfte haben am Donnerstag im Rahmen der „Operation Olivenzweig" zusammen mit der „Freien Syrischen Armee" (FSA) das Stadtzentrum von Dschandaris von dem syrischen PKK-Ableger YPG befreit. Somit bleibt das Stadtzentrum von Afrin die einzige größere Siedlung unter YPG-Kontrolle.

Zuvor hatte das türkische Militär in einer Erklärung bekannt gegeben, dass seit Beginn der Operation mindestens 3.055 Terroristen „neutralisiert" worden seien.

Dem Bericht zufolge wurden am 48. Tag des Militäreinsatzes insgesamt 115 Terroristen außer Gefecht gesetzt.

Das türkische Militär verwendet den Begriff „neutralisiert" in Bezug auf Terroristen, die getötet oder lebendig gefangen genommen wurden - oder für diejenigen, die sich ergeben haben. Der Begriff wird jedoch im engeren Sinn für Terroristen verwendet, die bei den Operationen getötet wurden.

Die türkischen Streitkräfte (TSK) haben am 20. Januar die „Operation Olivenzweig" gestartet, die sich gegen den syrischen PKK-Ableger, die „Volksschutzeinheiten" (YPG) richtet.

Ziel der Operation ist die Schaffung von Sicherheit und Stabilität entlang der türkischen Grenzen und der Region sowie die Beseitigung von Terroristen zum Schutz der syrischen Bevölkerung.

Die heute von der YPG in Nordsyrien kontrollierten Gebiete waren 2013 von den Truppen des Assad-Regimes aus taktischen Gründen kampflos zurückgelassen worden. Das sogenannte Autonomiegebiet „Rojava" entstand nicht zuletzt durch die Vertreibung beachtlicher Teile der arabischen und turkmenischen Bevölkerung. Die Türkei möchte durch die Sicherung Afrins eine Rückkehr der vertriebenen Bevölkerungsteile ermöglichen. Dies sieht die Türkei als Grundbedingung für die Einheit Syriens.

Die PYD/YPG stellt nicht nur eine Bedrohung gegen andere Volksgruppen dar, sondern auch für kurdische Bevölkerungsteile, die sich dem Machtanspruch der PKK-Ableger nicht unterordnen wollen. Zwangsrekrutierungen, Verhaftungen oder Enteignung stehen in den PYD/YPG-Gebieten auf der Tagesordnung. Nach außen hin versucht die Propagandamaschine in der selbsternannten „Autonomen Region Rojava" ein rein positives Bild zu vermitteln. Es soll den Anschein einer demokratischen Ordnung inmitten einer krisengeschüttelten Region erweckt werden. Die westlichen Medien spielen bei der Verbreitung dieses verzerrten Bildes eine maßgebliche Rolle. Ferner entsteht so ein falscher Eindruck von den syrischen PKK-Ablegern.

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