Kontakte zu Terrorgruppe: Türkei schiebt niederländische Journalistin ab

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 17.01.2019 00:00
Aktualisiert 17.01.2019 15:51
AFP

Türkische Behörden haben am Donnerstag die Abschiebung einer niederländischen Journalistin in die Wege geleitet. Dies gab der Kommunikationsdirektor der Präsidentschaft, Fahrettin Altun, bekannt.

In einer schriftlichen Erklärung sagte Altun, dass die Abschiebung der Journalistin Johanna Cornelia Boersma „in keinster Weise" mit ihren journalistischen Aktivitäten zu tun habe.

„Türkische Behörden haben kürzlich von der niederländischen Polizei Informationen erhalten, wonach Frau Boersma Verbindungen zu einer bestimmten Terrororganisation hat", hieß es in der Botschaft. Von der Türkei seien daher Informationen über ihre Aktivitäten im In- und Ausland angefordert worden.

Altun twitterte nach der Erklärung, dass die Niederlande mitgeteilt habe, dass Boersma Kontakte mit der Terrororganisation „Jabhat al-Nusra" pflege und die Abschiebung daher „eine Vorsichtsmaßnahme" gewesen sei.

Boersma arbeitet derzeit unter anderem als Korrespondentin für die Tageszeitung „Het Financieele Dagblad".

„Wenn eine glaubwürdige ausländische Regierungsbehörde dir sagt, dass einer ihrer Bürger Verbindungen zu Terrorismus hat, gehst du kein Risiko ein. Nur die niederländischen Behörden können erklären, warum sie zu diesem Schluss gekommen sind. Wir werden nicht über die Glaubwürdigkeit ihres Geheimdienstes spekulieren", so Altun. Denn Terrororganisationen wie Daesh oder die PKK hätten in den letzten Jahren bereits Anschläge in der Türkei verübt, die mehr als 2000 unschuldige Opfer gefordert hätten. Die Türkei gehe daher keine unnötigen Risiken ein.

Altun sagte, die Türkei arbeite eng mit ihren Verbündeten, einschließlich der Niederlande, zusammen. Dabei verlasse sie sich auf ihre Erkenntnisse, um Bedrohungen für die türkische und europäische Sicherheit zu identifizieren und zu neutralisieren.

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