Türkei: Hunderte PKK-Terroristen und –Unterstützer bei landesweiten Operationen festgenommen

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 18.02.2019 13:19
IHA

Die türkischen Sicherheitskräfte haben hunderte mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer der Terrororganisation PKK festgenommen. Dies gab das Innenministerium am Sonntag bekannt.

Insgesamt 735 Verdächtige wurden am Freitag bei 156 landesweiten Einsätzen festgenommen, wie aus der Erklärung des Ministeriums hervorgeht.

Einige der Verdächtigen hätten anlässlich des 20. Jahrestages der Festnahme von PKK-Führer Abdullah Öcalan Massendemonstrationen geplant und Chaos-Pläne für die Kommunalwahlen am 31. März geschmiedet.

Öcalan war nach einer mehrmonatigen Flucht am 15. Februar 1999 vom türkischen Geheimdienst in der kenianischen Hauptstadt Nairobi gefasst worden. Der 69-Jährige sitzt seitdem eine lebenslange Freiheitsstrafe auf der Gefängnisinsel Imrali im Marmara-Meer ab.

61 der Festgenommen wurden später verhaftet, 226 kamen wieder auf freiem Fuß.

Bei den Operationen konnten sie Sicherheitskräfte außerdem sechs landläufige Gewehre, 32 Jagdgewehre, 19 Pistolen, eine große Anzahl an Munition, eine Handgranate, 20 Kilogramm TNT, 225 Kilogramm Ammoniumnitrat, 16 Minen und selbstgemachte Sprengsätze sicherstellen.

Die PKK-Massenkundgebungen zum Jahrestag der Festnahme Öcalans hatten in den vergangenen Jahren immer wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen geführt. Dieses Jahr wurden keine größeren Veranstaltungen organisiert. Kleinere Versammlungen konnten Dank strenger Sicherheitsmaßnahmen aufgelöst werden.

Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die marxistisch-leninistisch orientierte Organisation führt seit ihrer Gründung im Jahr 1978 einen bewaffneten Kampf gegen befeindete Gruppen und den türkischen Staat. Hauptziel ist eine Abspaltung von der Türkei und die Errichtung einer ideologischen Selbstverwaltung auf türkischem Hoheitsgebiet. Dafür setzt die PKK hauptsächlich terroristische Mittel ein. Ihre internationalen Ableger verfolgen ähnliche Ziele in ihren Ursprungsländern.

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