Assad-Armee weitet Angriffe in Ost-Ghuta aus

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 10.03.2018 00:00
Aktualisiert 12.03.2018 10:06
AFP

Die syrische Regime-Armee hat bei ihrer Offensive auf die Rebellen-Hochburg Ost-Ghuta Beobachtern zufolge am Samstag maßgebliche Fortschritte erzielt. Truppen des syrischen Regime-Führers Baschar al-Assad rückten der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge auf die letzte Verbindung der zweigeteilten Enklave der Oppsition vor und isolierten die beiden Städte Duma und Harasta. Nach dem Vorstoß seien die Verbindungsstraßen zwischen den beiden großen Städten in der Enklave der Aufständischen nun im Schussbereich der Regierungssoldaten. Zudem sei der Ort Mesraba an der Verbindungsstelle des nördlichen und südlichen Oppositionsgebiets eingenommen worden.

Den Beobachtern zufolge gab es in der Nacht sowohl Luftangriffe als auch Artilleriebeschuss auf das Ost-Ghuta. Auch das staatliche syrische Fernsehen berichtete von einer Ausweitung der Kampfhandlungen. Bei den Angriffen sind in den vergangenen Wochen nach Angaben von Beobachtern rund 1000 Menschen getötet worden.

Assad und sein Hauptverbündeter Russland wollen nach eigenen Angaben mit der Offensive den Beschuss der nahegelegenen syrischen Hauptstadt Damaskus durch die Opposition unterbinden. Wie bei früheren Vorstößen setzen die Regimetruppen dabei vor allem auf einen massiven Beschuss aus der Luft sowie eine enge Belagerung der Oppositionsgebiete. Die Oppositionskräfte gaben an, bei Gegenangriffen in den vergangenen Tagen mehrere Stellungen zurückerobert zu haben.

Am späten Freitagabend verließ eine kleine Gruppe oppositioneller Kämpfer mit ihren Familien die eingeschlossene Region in eine von der Opposition gehaltene Gegend im Nordwesten des Landes. Die beiden größten Widerstandsgruppen gaben aber an, Ost-Ghuta nicht zu verlassen und für sich sowie ihre Familien keinen entsprechenden Deal aushandeln zu wollen.

In der seit Jahren belagerten Oppositions-Enklave sind UN-Schätzungen zufolge rund 400.000 Menschen eingeschlossen. Die Kampfhandlungen behindern dringend benötigte Hilfslieferungen in das Gebiet. Hilfsorganisationen hatten am Freitag einen neuen Versuch der Versorgung der hungernden Bevölkerung in der Region vor Damaskus gestartet und 13 Lastwagen mit Nahrungsmittelpaketen losgeschickt.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen