Auswärtiges Amt warnt vor Besuch der Jerusalemer Altstadt

DAILY SABAH MIT DPA
TEL AVIV, Israel
Veröffentlicht 11.05.2018 00:00
Aktualisiert 11.05.2018 15:27
REUTERS

Vor der Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem und den erwarteten Protesten Tausender in den Palästinensergebieten hat das Auswärtige Amt in Berlin vor dem Besuch der Altstadt in Jerusalem gewarnt.

Es werde empfohlen, ab sofort bis einschließlich Dienstag nach Möglichkeit davon abzusehen, in die Altstadt zu gehen, hieß es in einem Sicherheitshinweis. US-Einrichtungen sollten am Montag gemieden werden. «Gewalttätige Ausschreitungen in Jerusalem, dem Westjordanland und im Gaza-Streifen sind nicht auszuschließen.»

Am 06.12. hatte US-Präsident Donald Trump die Anerkennung von Jerusalem als Israels „ungeteilte" Hauptstadt verkündet und gesagt, die US-Botschaft werde von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt.

Der dramatische Wandel in Washingtons Jerusalem-Politik löste Demonstrationen in den besetzten palästinensischen Gebieten sowie der Türkei und in den anderen muslimischen Ländern aus. Auch in der westlichen Welt kam es in den größeren Städten zu Kundgebungen.

Jerusalem bleibt im Zentrum des israelisch-palästinensischen Konflikts, und die Palästinenser hoffen, dass das derzeit besetzte Ost-Jerusalem irgendwann die Hauptstadt des unabhängigen Staates Palästina sein wird.

Israel hatte 1967 während des Sechs-Tage-Kriegs den arabisch geprägten Ostteil der Stadt erobert und später annektiert. Seitdem wird Jerusalem von Israel als ungeteilte Hauptstadt beansprucht. Dieser Anspruch wird jedoch international nicht anerkannt. Gemäß dem Abkommen des Oslo-Friedensprozesses müssen Palästinenser und Israelis gemeinsam über den Endstatus von Jerusalem entscheiden.

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