Türkische IHH will 1000 Lastwagen mit Hilfslieferungen nach Idlib schicken

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 11.09.2018 00:00
Aktualisiert 11.09.2018 16:36
AP

Die türkische „Stiftung für Menschenrechte, Freiheiten und Humanitäre Hilfe" (IHH) hat am Montag 20 Lastwagen mit humanitärer Hilfe in die syrische Provinz Idlib geschickt.

IHH-Präsident Bülent Yıldırım erklärte, dass die 20 Lkws Teil einer Hilfskampagne seien, die die Aussendung von insgesamt 1.000 Lastwagen vorsieht.

Die Tragödie, die sich bei einer möglichen militärischen Operation in Idlib ereignen könne, sei nicht nur das Problem der Türkei, sondern auch ein europäisches, so Yıldırım gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu.

„Heuten haben wir mit 20 Lkws begonnen, (...) aber unser Ziel ist es 1.000 Lkws zu schicken", so Yıldırım.

„In Idlib haben in den letzten 9 Tagen 29 Zivilisten ihr Leben verloren, wurden 58 weitere verletzt. Aufgrund der Angriffe flüchteten mehr als 30.000 Zivilisten in den Norden."

Yıldırım rief die internationalen Hilfsorganisationen auf, sich dieser Sache anzunehmen.

Das Assad-Regime und seine Verbündeten hatten jüngst bekannt gegeben, eine große Militäroffensive auf die letzte syrische Oppositionshochburg Idlib starten zu wollen.

Die Vereinten Nationen warnten in der vergangenen Woche, dass solch ein Einsatz zu „der größten humanitären Katastrophe im 21. Jahrhundert" führen würde.

Die IHH hatte während des kürzlich begangenen muslimischen Opferfestes rund 3 Millionen Bedürftige auf der ganzen Welt mit Essen versorgt. Neben Syrien konzentriert sich die IHH auf verarmte und von Kriegen zerrütteten Länder wie den Irak, Palästina, Somalia, Jemen, Bangladesch, Rakhine oder Ostturkestan.

Seit Anfang 2011 steckt Syrien in einem verheerenden Bürgerkrieg. Jener begann als das Assad-Regime bei den Pro-Demokratie-Protesten mit äußerster Brutalität eingriff. Die Proteste waren Teil des „Arabischen Frühlings".

Seitdem wurden bei dem Syrien-Konflikt laut UN mehr als 350.000 tausend Menschen getötet. Millionen Menschen wurden vertrieben und mussten aus ihren Heimatstädten oder gar aus ihrem Land flüchten. Die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" schätzt die Zahl der Todesopfer auf mehr als 500.000. Auch wurden während dem Bürgerkrieg Hunderte Schulen, Krankenhäuser und Gebetsstätte zerstört.

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