Israelische Soldaten töten drei Palästinenser bei Protesten im Gazastreifen

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 06.10.2018 00:00
Aktualisiert 07.10.2018 03:48
AFP

Bei neuen Protesten an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel sind nach palästinensischen Angaben am Freitag drei Palästinenser getötet worden. Wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte, erschossen israelische Soldaten östlich der Stadt einen 14-jährigen Jungen und einen 24-Jährigen Mann. Ein 28-jähriger Palästinenser starb demnach in der Nähe von Chan Junis im Süden des Gazastreifens durch einen Schuss in den Kopf.

376 Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt, davon 126 durch Schüsse. Sieben Palästinenser erlitten schwere Verletzungen, unter ihnen ein freiwilliger medizinischer Helfer.

Nach israelischen Militärangaben demonstrierten rund 20.000 Palästinenser entlang der Grenze des Gazastreifens. Dabei seien angeblich Granaten, Sprengsätze und Steine in Richtung israelischer Grenzsoldaten geworfen worden. Als Reaktion habe die israelische Armee mit scharfer Munition geschossen, die Luftwaffe habe zwei Angriff im Gazastreifen geflogen.

Seit Ende März dieses Jahres haben sich die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen nochmals verstärkt. An den äußeren Bereichen des Gazastreifens gibt es seitdem immer wieder Angriffe von israelischen Soldaten auf friedliche Massenproteste der Palästinenser. Mindestens 198 Palästinenser wurden bisher vorsätzlich getötet, darunter auch Sanitäter, Behinderte und Kinder. Mehrere Tausend wurden verletzt. Auf israelischer Seite wird ein toter Soldat beklagt.

Seit dem Sechstagekrieg 1967 besetzt Israel, entgegen internationalem Recht, fortwährend Gebiete in Palästina. In jüngster Vergangenheit entstanden so immer mehr illegale Siedlungen auf den Ländereien der völkerrechtswidrig enteigneten Palästinenser

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