Saudi-Arabien warnt erneut vor „roter Linie" im Fall Khashoggi

AFP
LONDON
Veröffentlicht 22.11.2018 00:00
Aktualisiert 23.11.2018 12:52
DPA

Saudi-Arabiens Außenminister Adel al-Dschubeir hat erneut davor gewarnt, Kronprinz Mohammed bin Salman für die Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi verantwortlich zu machen.

Damit würde eine "rote Linie" überschritten, sagte al-Dschubeir am Mittwoch dem britischen Sender BBC. Der Kronprinz und König Salman würden jeden einzelnen saudiarabischen Bürger repräsentieren. "Und wir werden keine Diskussion oder irgendetwas tolerieren, das unserem König oder unserem Kronprinzen gegenüber verunglimpfend ist."

Khashoggi war am 2. Oktober verschwunden, nachdem er das saudiarabische Konsulat in Istanbul betreten hatte. Erst nach wochenlangem internationalen Druck gab die Führung in Riad zu, dass der regierungskritische Journalist von Agenten des Königreichs getötet wurde. Der US-Geheimdienst CIA geht Medienberichten zufolge davon aus, dass der Kronprinz hinter der Tat steht.

Al-Dschubeir wies dies gegenüber der BBC zurück. "Wir haben das sehr klar gemacht. Wir haben laufende Ermittlungen und werden diejenigen bestrafen, die dafür (für Khashoggis Tod) verantwortlich sind."

Im Zusammenhang mit der Tötung befinden sich nach Angaben der Behörden in Riad 21 saudiarabische Staatsbürger in Gewahrsam. Elf von ihnen wurden bislang angeklagt, für fünf Beschuldigte fordert die Staatsanwaltschaft die Todesstrafe.

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