UN-Sonderbeauftragter verurteilt Ermordung palästinensischer Kinder durch Israel

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 13.02.2019 12:53
Die Beerdigung des 14-jährigen Hassan Schalaby (Reuters)

Der UN-Sonderbeauftragte für Nahost hat die Ermordung von zwei palästinensischen Kindern durch israelische Tötungskommandos aufs Schärfste verurteilt.

Am vergangenen Freitag hatten israelische Scharfschützen das Feuer auf Palästinenser eröffnet, die an Protesten am Rande des Gazastreifens teilnahmen. Dabei töteten sie den 14-jährigen Hassan Schalaby und den 17-jährigen Hamza Ischtiwi. Darüber berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

„Ich bin entsetzt darüber dass am Freitag zwei palästinensische Kinder durch israelisches Feuer in Gaza getötet wurden. Solche Vorfälle müssen aufhören. Kinder dürfen nicht ins Visier genommen oder in Gefahr gebracht werden. Sie müssen geschützt werden", twitterte der UN-Sonderbeauftragte für den Friedensprozess im Nahen Osten, Nikolai Mladenow, am Montag. Die Tötung von Menschen dürfe nur in äußersten Fällen geschehen.

Junge Opfer sind in der Region kein neues Phänomen. Bereits bei der ersten palästinensischen Intifada 1987 wurden Kinder und Jugendliche mit scharfer Munition beschossen. Laut der israelischen Menschenrechtsgruppe „B'Tselem" machten Minderjährige damals etwa 21 Prozent der Todesfälle aus. Bei den jüngsten Protesten sei dieser Prozentsatz ungefähr gleich.

Israel reagiert auf die regelmäßigen Freitagsproteste immer wieder mit exzessiver Gewalt, wodurch bisher mehr als 235 Palästinenser getötet und Tausende verletzt wurden.

Israel war deswegen schon vom UN-Menschrechtsgremium kritisiert worden. Das Land begehe „Kriegsverbrechen", lautete die Anschuldigung.

Die hohe Zahl der Opfer löste auch innerhalb der Staatengemeinschaft diplomatische Reaktion gegen Israel aus. Zahlreiche Anklagen wurden erhoben. Die israelischen Behörden behaupten, dass die Menschenrechtsgesetze nicht für die palästinensischen Demonstranten am Rande des Gazastreifens gelten würden, die angeblich die Sicherheit Israels gefährden.

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