Erdoğan wird KRG-Referendum mit Abadi in New York besprechen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 17.09.2017 00:00
Aktualisiert 17.09.2017 13:20
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Präsident Recep Tayyip Erdoğan wird ein Treffen mit irakischen Ministerpräsidenten Haidar al-Abadi in New York führen, um das bevorstehende Unabhängigkeitsreferendum des „Autonomen Region Kurdistan" (KRG) zu diskutieren.

Im Gespräch mit Reportern auf einer Pressekonferenz im Istanbuler Atatürk-Flughafen vor seiner Abreise in die USA sagte Erdoğan, dass er sich mit al-Abadi austauschen werde, der die gleichen Ansichten mit Ankara bezüglich des Referendums teile.

„Wir teilten eine 350 Kilometer lange Grenze mit ihnen [Irak]. Unsere Verwandtschaft und Glaubensbrüder leben dort und dasselbe gilt auch für sie. In Wirklichkeit sind wir Mitglieder der gleichen Zivilisation", sagte Erdoğan und erklärte, dass die Türkei gegen die Teilung ihres Nachbarn in ethnischen und religiösen Linien sei. Er bekräftigte erneute die Unterstützung der Türkei für die Erhaltung der territorialen Integrität des Iraks.

Im Juni kündigte KRG-Präsident Masoud Barzani an, am 25. September ein Referendum über die Ausrufung der Unabhängigkeit von der Zentralregierung in Bagdad halten zu wollen.

Die Türkei hat sich gegen das Referendum ausgesprochen und bezeichnete das Vorhaben als einen großen Fehler, der „zu unerwünschten Ergebnissen" in Bezug auf den regionalen Frieden und der Sicherheit führen würde.

Die mögliche Unabhängigkeitserklärung wird voraussichtlich von der irakischen Zentralregierung in Bagdad abgelehnt werden.

Ein Referendum über die Loslösung der kurdischen Gebiete vom Rest des Iraks ist keine neue Forderung der Kurdenführung in Erbil. Erst im Jahr 2014 hatte sie eine solche Volksabstimmung angekündigt - dann aber, nach Gesprächen mit der Zentralregierung in Bagdad, wieder abgesagt. Unter der kurdischen Bevölkerung genießt die Idee der Unabhängigkeit großen Rückhalt.

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