Türkei erwägt Vermittlung zwischen Bagdad und irakischer Kurdenregion

AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 10.01.2018 00:00
Aktualisiert 10.01.2018 18:10
AFP

Die Türkei will sich als Vermittler zwischen der irakischen Zentralregierung und der kurdischen Autonomieregion im Nordirak für einen Abbau von Spannungen einsetzen. "Es gibt Bitten um Vermittlung. Wir werden am 21. Januar nach Bagdad reisen", sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Mittwoch der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Dabei werde es auch um den Konflikt zwischen Bagdad und Erbil gehen.

Das Verhältnis der Zentralregierung zur kurdischen Autonomieregion ist stark angespannt, seitdem die Kurden Ende September in einem umstrittenen Referendum mit großer Mehrheit für die Abspaltung gestimmt haben. In der Folge des Votums startete Bagdad eine Militäroffensive, bei der die Regierungstruppen praktisch alle Gebiete übernahmen, welche die Kurden seit 2014 besetzt hatten, darunter die ölreiche Region Kirkuk.

Der Verlust der Ölquellen bei Kirkuk bringt Erbil um wichtige Einnahmen. Das Fiasko nach dem Referendum hat die Region in eine tiefe politische und wirtschaftliche Krise gestürzt und massive Proteste der Bevölkerung provoziert. Die Türkei hat die Unabhängigkeitsbestrebungen der Kurden scharf kritisiert und sich im Streit um das Referendum der Regierung in Bagdad angenähert, zu der zuvor das Verhältnis stark angespannt war.

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