Çavuşoğlu: USA können nicht im Namen der Anti-Daesh-Koalition sprechen

DAILY SABAH MIT ANADOLU AGENTUR
ISTANBUL
Veröffentlicht 16.01.2018 00:00
Aktualisiert 16.01.2018 13:16
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Der Schritt der Vereinigten Staaten, eine 30.000 Mann starke SDF-Grenztruppe aufzustellen, werde schwerwiegende Folgen für die Region mit sich bringen, sagte Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Montag. Dieser Schritt könne für ein großes Chaos sorgen.

Im Gespräch mit Journalisten in der kanadischen Stadt Vancouver sagte Çavuşoğlu: „Die USA müssen zunächst einmal klären, auf welcher Seite sie stehen – auf der Seite ihrer Verbündeten oder auf der von Terrorgruppen." Die USA seien darüber hinaus nicht dazu berechtigt, im Namen der Gesamten Anti-Daesh Koalition zu sprechen.

Am Sonntag hatte die US-geführte internationale Koalition in Syrien die Aufstellung einer 30.000 Mann starken SDF-Grenzarmee angekündigt. Die „Syrischen Demokratischen Kräfte" (SDF) bestehen hauptsächlich aus Truppen des syrischen PKK-Ablegers YPG, den sogenannten „Volksschutzeinheiten" – diese haben auch die Führung der SDF inne. Dieser Schritt wird von der Türkei und Russland scharf kritisiert.

„Wir werden unsere eigenen Maßnahmen ergreifen. Unabhängig davon, wer sie unterstützt - ob es die USA oder andere Länder sind, es spielt für uns keine Rolle", so Çavuşoğlu zum Kampf gegen Terrorgruppen.

Bezüglich des angekündigten Militäreinsatzes im syrischen Afrin sagte er, dass die Türkei genauso entschieden gegen die YPG / PYD-Terroristen in Syrien kämpfen werde wie sie es auch gegen die PKK tue.

Für die Türkei stellt die „Partei der Demokratischen Union" (PYD) und ihr bewaffneten Flügel, die „Volksschutzeinheiten" (YPG) eine Terrorbedrohung dar. Sie gelten außerdem als syrische Ableger der Terrororganisation PKK. Diese wird von den USA, der EU und der Türkei als Terrororganisation eingestuft. Die EU und die USA sehen in der PYD und YPG dennoch einen Verbündeten im Kampf gegen Daesh.

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