Bremer Ex-Bamf-Chefin: Stehe zu allem, was ich getan habe

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BERLIN
Veröffentlicht 30.05.2018 00:00
Aktualisiert 30.05.2018 09:22
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In der Affäre um massenhaft zu Unrecht bewilligte Asylanträge hat die Ex-Chefin der Bremer Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge einem Medienbericht zufolge scharfe Kritik an ihren ehemaligen und amtierenden Vorgesetzten geübt.

Sie solle offensichtlich geopfert werden, während in Wahrheit jene schuldig seien, die jetzt mit den Fingern auf sie zeigten, sagte die suspendierte Behördenleiterin laut einem "Bild"-Vorabbericht (Mittwochausgabe).

Mit Amtsantritt von Ex-Bamf-Chef Frank-Jürgen Weise sei es in der Asylbehörde nicht mehr um die menschlichen Schicksale gegangen, sondern nur noch um Fallzahlen und Bearbeitungszeiten.

Auf Wunsch der Regierung habe Weise das Amt auf Tempo und Effizienz getrimmt. Dabei hätten alle Beteiligten gewusst, dass die massiv erhöhte Zahl von Anträgen mit dem vorhandenen Personal nicht ordnungsgemäß abgearbeitet werden konnte. Auch Weises Nachfolgerin Jutta Cordt habe diesen Trend nicht verändert, obwohl sie vom Systemversagen gewusst habe.

Ihr selbst sei es bei ihrer Arbeit stets darum gegangen, dass Menschen in Not zählten, nicht blanke Zahlen, sagte die Ex-Chefin der Bremer Außenstelle dem Bericht nach. Daher stehe sie zu allem, was sie getan habe. Sie habe niemals Geld genommen. Der Vorwurf der Korruption sei lächerlich. Sie fügte hinzu, das ganze Ausmaß der Bamf-Affäre sei noch nicht aufgedeckt. Bisher sei allenfalls ein Drittel des Skandals bekannt.

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