Merkel setzt auf „konstruktive Arbeitsbeziehungen" zur Türkei

DAILY SABAH MIT REUTERS
BERLIN, Deutschland
Veröffentlicht 25.06.2018 00:00
Aktualisiert 25.06.2018 15:59
AFP

Die Bundesregierung setzt nach dem Wahlsieg von Präsident Recep Tayyip Erdoğan auf sachliche Beziehungen zur Türkei. "Wir gehen zunächst einmal davon aus, dass die Arbeitsbeziehungen zwischen beiden Regierungen - der deutschen und der künftigen türkischen - konstruktiv und gedeihlich sein werden", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel werde zu gegebener Zeit Erdoğan gratulieren. Zunächst sollte jedoch der Bericht der Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) abgewartet werden.

Erdoğan hat nach offiziellen Angaben die Präsidenten-Wahl am Sonntag mit 52,5 Prozent gewonnen. Allerdings haben Oppositionspolitiker angebliche Unregelmäßigkeiten bei der Wahl kritisiert. Darüber hinaus kam es zu Betrugsversuchen von Anhängern der PKK-nahen HDP, die bei der Wahl knapp die 10-Prozent-Hürde überwinden konnte.

Die Beziehungen zwischen der deutschen und der türkischen Regierung gilt als angespannt. Türkischen Regierungsmitgliedern wurden Wahlkampfauftritte in Deutschland untersagt. Zudem sieht die Bundesregierung die politischen Verhältnisse zwischen Regierung und Opposition als in der Türkei als problematisch an wirft der Regierung in dem Zusammenhang ein falsches Verhalten vor. Die Regierung in Ankara verwahrt sich gegen die Vorwürfe und hält Deutschland und anderen europäischen Staaten vor, bei dem gescheiterten Militärputsch 2016 die legitime Regierung von Erdoğan nur halbherzig unterstützt zu haben.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen