Erdoğan: Niemand profitiert von Drohrhetorik der USA

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 01.08.2018 00:00
Aktualisiert 01.08.2018 16:01
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Die mit Drohungen versehenen Ausdrucksweise der Vereinigten Staaten werde niemanden zugutekommen, sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Mittwoch. Die USA hatten wiederholt von der Türkei verlangt, den US-Pastor Brunson freizulassen und mit Sanktionen gedroht.

Die Türkei werde in diesem Fall keine Kompromisse zuungunsten der Unabhängigkeit der Justiz eingehen, so Erdoğan. Die Äußerungen, die der „evangelistisch-zionistischen Mentalität" der USA entstammten, seien inakzeptabel.

Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu und sein US-Amtskollege Michael Pompeo werden laut Erdoğan am Rande des ASEAN-Treffens in Singapur Gespräche führen, die sich auch um den Fall Brunson drehen sollen.

Die Außenminister hatten zuvor zwei Telefongespräche zum Brunson-Fall geführt. Dabei wurden auch der F-35-Deal und die jüngsten Entwicklungen in Syrien thematisiert.

Der US-Pastor war im Dezember 2016 im westtürkischen Izmir wegen Terrorvorwürfen inhaftiert worden. Ein Gericht wandelte seine Untersuchungshaft aufgrund gesundheitlicher Probleme am Mittwoch in Hausarrest um. Er wurde aus dem Gefängnis entlassen, darf aber sein Wohnhaus nicht verlassen.

Brunson werden Verbindungen zur verbotenen Terrororganisation PKK und zur Gülen-Sekte (FETÖ) vorgeworfen, die für den Putschversuch im Juli 2016 verantwortlich ist.

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