Oberhäupter von religiösen Minderheiten weisen Diskriminierungsvorwürfe gegen die Türkei zurück

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 01.08.2018 00:00
Aktualisiert 01.08.2018 13:53
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Die Oberhäupter aller nichtmuslimischen Gemeinschaften in der Türkei haben sich am Dienstag versammelt, um eine gemeinsame Erklärung zu unterzeichnen, in der sie Vorwürfe der Diskriminierung von religiösen Minderheiten durch Staat und Gesellschaft als unwahr anprangern.

Anlässlich des öffentlichkeitswirksamen Treffens waren der griechisch-orthodoxe Patriarch Bartholomeus I. von Konstantinopel, der armenische Vize-Patriarch, Erzbischof Aram Ateşyan und der türkische Oberrabbiner Ishak Halewa anwesend.

Ziel der Erklärung sei es, gegen die türkische Regierung und Gesellschaft gerichtete Diskriminierungsvorwürfe zurückzuweisen.

Auf welche Vorwürfe die Oberhäupter der religiösen Minderheiten konkret beziehen, wird nicht genannt. Vermutlich handelt es sich aber um den zuletzt vom US-Außenministerium veröffentlichten Bericht über eine angeblich beschränkte Religionsfreiheiten in der Türkei. Die Türkei hatte den Bericht scharf kritisiert. Ein Sprecher des türkischen Außenministeriums hatte im Mai gesagt, dass es sich dabei um „eine Wiederholung von bestimmten unbegründeten Behauptungen" handele. Den Behauptungen zufolge würden die religiösen Minderheiten in der Türkei, einschließlich der orthodoxen und syrischen Christen sowie den Juden, verfolgt oder am Ausleben ihres Glaubens gehindert.

„Als religiöse Vertreter und Leiter verschiedener Glaubensrichtungen, die sich seit Jahrhunderten in unserem Land befinden, leben wir unseren Glauben frei aus und praktizieren unseren Gottesdienst gemäß unserer Traditionen", heißt es in der Deklaration.

Behauptungen, wonach die religiösen Minderheiten unter Druck stünden, seien „völlig unbegründet". „Viele Schwierigkeiten und Fälle von Benachteiligung, die in der Vergangenheit erlebt wurden, sind mit der Zeit gelöst worden".

Die Gemeinschaften seien in „ständiger Konsultationen" mit den staatlichen Institutionen, die immer ein offenes Ohr für die Bedürfnisse und Sorgen der Minderheiten hätten - und die, wenn nötig, bereit seien, Lösungen zu finden.

Die Stellungnahme sei notwendig, um die Öffentlichkeit mit korrekten Informationen zu versorgen.

Insgesamt 18 Oberhäupter der verschiedensten religiösen Minderheiten in der Türkei haben diese Erklärung unterzeichnet.

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