Verteidigungsminister Akar ruft zur Einhaltung des Manbidsch-Fahrplans auf

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 09.01.2019 00:00
Aktualisiert 09.01.2019 14:25
AP

Verteidigungsminister Hulusi Akar hat am Dienstagabend die USA aufgerufen, den Manbidsch-Fahrplan einzuhalten.

Dieser sieht vor, dass sich die syrische PKK-Splittergruppe YPG aus der Stadt zurückzieht. Bei einem Treffen zwischen Akar und dem US-Generalstabschef Joseph Dunford in Ankara wurde darüber hinaus die Rücknahme der von den USA an die YPG gelieferten Waffen besprochen.

Auch der Kampf gegen andere terroristische Gruppen, einschließlich Daesh, wurde thematisiert, hieß es in einer Erklärung des Verteidigungsministeriums. Bei dem Treffen war auch der türkische Generalstabschef Yaşar Güler anwesend.

Während der Sitzung habe Akar betont, dass die Türkei entschlossen sei, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um die Grenzsicherheit und die Stabilität der Region zu gewährleisten.

Der Kampf der türkischen Streitkräfte richte sich ausschließlich gegen Terrorgruppen wie die PKK/YPG und Daesh - nicht aber gegen die Kurden in der Region, mit denen man brüderlich verbunden sei. Die Türkei habe bisher stets die territoriale Integrität Syriens und des Iraks respektiert.

Die Aussage des amerikanischen Sicherheitsberaters John Bolton, wonach der Schutz der YPG eine Vorbedingung für den US-Abzug aus der Region sei, hatte von türkischer Seite heftige Kritik geerntet. Türkische Regierungspolitiker hatten die Gleichsetzung von Kurden und der Terrororganisation YPG verurteilt.

Präsident Erdoğan hatte zuletzt unterstrichen, dass sich der Kampf der Türkei nicht gegen ethnische oder religiöse Volksgruppen richte, sondern gegen terroristische Gruppierungen, von denen auch die Kurden selbst Leidtragende seien. Der Manbidsch-Fahrplan zwischen der Türkei und den USA sieht einen Abzug der YPG-Terroristen aus der Stadt vor. Dadurch soll die Bedrohung für die Türkei abgewendet und die Region stabilisiert werden.

Für die Türkei stellen die „Partei der Demokratischen Union" (PYD) und ihr bewaffneter Flügel, die „Volksschutzeinheiten" (YPG), eine Terrorbedrohung dar. Sie gelten außerdem als syrische Ableger der PKK, die von den USA, der EU und der Türkei als Terrororganisation eingestuft wird. Die EU und die USA sehen in der PYD und YPG dennoch einen Verbündeten im Kampf gegen Daesh. Die Türkei ist strikt gegen die Präsenz der PKK-Ableger an den südlichen Landesgrenzen zum Irak und zu Syrien, wo sie eine Bedrohung für die Sicherheit der Türkei darstellen.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen