Vizepräsident Oktay trifft neuen ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Kiew

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 22.05.2019 12:18
Aktualisiert 23.05.2019 12:02
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Der türkische Vizepräsident Fuat Oktay hat sich am Montag mit dem neuen ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew getroffen. Dabei standen Wirtschaftsfragen sowie der Krim-Konflikt im Mittelpunkt der Gespräche.

Die beiden Staatsvertreter einigten sich auf ein Freihandelsabkommen mit dem Ziel, das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern, das derzeit bei 6 Millionen US-Dollar liegt, auf 10 Milliarden zu erhöhen.

Oktay sprach bei der Unterhaltung auch den Konflikt um die Krim an, die von Russland kontrolliert wird. Die Türkei teile hierbei die Bedenken der Ukraine.

Die Ostukraine wurde im März 2014 nach anhaltenden Unruhen durch Russland annektiert, doch der Konflikt hält an. Die Annexion der Krim wird von breiten Teilen der internationalen Gemeinschaft, einschließlich der Türkei, kritisiert.

Das Treffen fand unmittelbar nach der Amtseinführung von Selenskyj im Parlamentsgebäude in Kiew statt. Anlässlich dessen waren zahlreiche Staatsvertreter aus verschiedenen Ländern eingeladen.

Oktay erklärte später auf Twitter, dass er bei seinem Besuch in der Ukraine auch die stellvertretende rumänische Ministerpräsidentin Ana Birchall getroffen habe. Die Beiden hätten sich unter anderem über den geplanten türkisch-rumänischen Wirtschaftsausschuss ausgetauscht, der in diesem Jahr zusammenkommen soll.

In einem Twitter-Post schrieb Birchall zu dem Treffen: „Ich fühle mich geehrt, den Vizepräsidenten der #Türkei @fuatoktay06 getroffen zu haben und ich begrüße die positiven Entwicklungen in den bilateralen Beziehungen, insbesondere im #wirtschaftlichen Bereich und im intensiven Dialog über sektorale #Kooperationsinitiativen innerhalb unserer #StrategischenPartnerschaft, als auch in regionalen und multilateralen Formaten."

Außerdem empfing Oktay in der türkischen Botschaft in Kiew die Volksgruppen der Gagausen, Mescheten sowie Krimtataren, die alle zu den Turkvölkern zählen. Er betonte, dass die Türkei ihre Unterstützung für die Minderheiten fortsetzten werde.

Danach kam er mit Vertretern der türkischen Zivilgesellschaft und Wirtschaft mit Sitz in der Ukraine zusammen.

Selenskyj hatte am 21. April mit einer großen Mehrheit die Stichwahl zum Präsidenten gewonnen. Als Kandidat der Partei „Sluha narodu" (Diener des Volkes) erhielt er 73,2 Prozent der Stimmen, während sein Rivale, Ex-Präsident Petro Poroschenko, lediglich auf 25,3 Prozent kam.

Während seiner Amtseinführung gab Selenskyj bekannt, dass er das Parlament auflösen werde. Hintergrund ist, dass er keine Mehrheit im Parlament besitzt, um Reformen durchzubringen. Gemäß der ukrainischen Verfassung müssen in solch einem Fall innerhalb von 60 Tagen Parlamentswahlen abgehalten werden.

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